sagte Innenminister Andreas Breitner auf der Landesfeuerwehrversammlung in Kummerfeld.
Größte Herausforderung besteht darin, genug Nachwuchs zu gewinnen und Mitgliederzahl stabil zu halten.
Das selbstlose und gemeinwohlorientierte Verantwortungsethos dieser Frauen und Männer ist der Grund dafür, dass wir Brandschutz und technische Hilfe auf sehr hohem Qualitätsniveau flächendeckend sicherstellen können, sagte Breitner. Zur ehrenamtlichen Arbeit in der Feuerwehr gebe es in einem Flächenland wie Schleswig-Holstein keine finanzierbare Alternative. Freiwilligkeit und Ehrenamtlichkeit müssen nach Überzeugung des Ministers die tragenden Säulen des Feuerwehrwesens bleiben.
In den nächsten zehn Jahren würden zwischen 30 und 40 Prozent der Einsatzkräfte aus dem aktiven Dienst ausscheiden. Der Landesfeuerwehrverband habe gemeinsam mit den 15 Kreis- und Stadtfeuerwehrverbänden und den Feuerwehren vielfältige Aktivitäten zur Nachwuchsgewinnung entwickelt, die schon seit geraumer Zeit Anwendung fänden. Zahlreiche Werbekampagnen wie Mitmachtage, Messeaktivitäten und Marketingprojekte hätten bereits dazu beigetragen, dem einsetzenden Mitgliederschwund erfolgreich entgegenzuwirken.
Die Feuerwehren sind für ihre Nachwuchsgewinnung nicht allein verantwortlich"", betonte Breitner. Die Aufrechterhaltung einer flächendeckenden Feuerwehr und das Werben um neue Mitglieder seien eine gesellschaftliche Aufgabe und ein Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge.
Landes- und Kommunalpolitik seien gefordert, diese Verantwortung beherzt wahrzunehmen und den Feuerwehren jede nur denkbare Unterstützung nach Kräften dabei zukommen zu lassen.
Mitgliederstatistik:
Demnach sank die Zahl der Einsatzkräfte in den 1377 Freiwilligen Feuerwehren des Landes erneut um 453 auf nunmehr 48.369. Erfreulich, so Radtke, sei der erneute leichte Zuwachs an weiblichen Einsatzkräften um 19 auf 3.648. Jede Gemeinde sei zusammen mit ihrer Feuerwehr aufgefordert, eigene Mitgliederanalysen durchzuführen und sich um den Erhalt ihres Mitgliederbestandes zu kümmern, bzw. Lösungen zum Erhalt des Sicherheitsstandards zu finden, so Landesbrandmeister Radtke. "Bürgermeisterinnen und Bürgermeister müssen in jeder Gemeinde die Mitgliedergewinnung und Förderung des Ehrenamtes zur Chefsache machen." Angesichts des bevorstehenden demografischen Wandels werde das Werben um Bürger, die sich ehrenamtlich einsetzen, immer aufwändiger und wichtiger. Der Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein hat daher im letzten Jahr als erster Feuerwehrverband bundesweit eigens für dieses Thema eine hauptamtliche Stelle geschaffen, die Maßnahmen entwickeln und umsetzen und Feuerwehren Hilfestellung und Anregungen geben soll.
Erste Erfolge in dieser Kampagnenarbeit hätten sich laut Radtke bereits eingestellt:
1.) Die Öffentlichkeit interessiert sich vermehrt für die Freiwilligen Feuerwehren und den ehrenamtlichen Dienst
2.) Feuerwehr ist bei vielen Bürgermeistern bereits zur Chefsache geworden
3.) In den Reihen der Feuerwehrführer ist das Problembewusstsein gestiegen
4.) Der Frauenanteil ist in den Einsatzabteilungen gestiegen
5.) Die Feuerwehrbedarfsplanung wird als anerkanntes Mittel zur Entscheidungsfindung in den Gemeindevertretungen anerkannt
6.) Es gibt deutliche Signale und Unterstützung aus der Landespolitik für die Feuerwehren des Landes
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