Der Kreisfeuerwehrverband Steinburg beteiligte sich unter Leitung des Kreiswehrführers, Frank Raether, mit zahlreichen Einsatzkräften seiner Katastrophenschutz-Einheiten an der großen Kundgebung aufgrund der Schließung der Druckerei Prinovis in Itzehoe.

"Bei der Druckerei Prinovis handelt es sich um unseren Werkfeuerwehrstandort Itzehoe, einen der größten Arbeitgeber unserer Mitglieder in der Region, einen Ausbildungsstandort speziell für den Bereich ABC-Einsatz sowie einen langjährigen Förderer unserer ehrenamtlichen Arbeit", sagte Raether heute auf der Kundgebung.

Die Druckerei Prinovis ist seit 2004 "Partner der Feuerwehr". Ausgezeichnet wurde das Unternehmen mit dem Partner-Schild des Deutschen Feuerwehrverbandes durch den Kreisfeuerwehrverband Steinburg.
Nicht nur über 25% der 40-köpfigen Werkfeuerwehrmannschaft, sondern auch viele Mitarbeiter sind zugleich in ihrer Freizeit auch Mitglied unserer Freiwilligen Feuerwehren.
Seit vielen Jahren kann der KFV Steinburg auf zahlreiche Führungskräfte der Werkfeuerwehr zählen, die aktiv als Kreisausbilder für die ehrenamtlichen Mitglieder unserer Freiwilligen Feuerwehr im Verband zur Verfügung stehen.
Die Kameraden unserer Wehren, die bei Prinovis arbeiten, stehen auf Grund ihres regelmäßigen Schichtdienstes auch zu Einsatzzeiten bereit, zu denen wir immer häufiger Probleme mit der Mannschaftsstärke bekommen. Durch die Größe und innere Struktur des Betriebes war es darüber hinaus selten ein Problem für unsere Kameraden, zu Einsätzen und Fortbildung freigestellt zu werden.
"Zur Zeit sind die Konsequenzen für das Feuerwehrwesen in der Region noch nicht abzusehen", sagte Raether.
Der Verlust der Bundeswehrstandorte im Kreis Steinburg, die Schließung aller Kasernen und damit die Verlegung der Soldatinnen und Soldaten in andere Teile unseres Landes bzw. der Republik bringt genauso wie die Reduzierung der Personalstellen in der öffentlichen Verwaltung und Verlegung und Schließung von Landesdienststellen immer mehr Probleme mit sich.
Das vermutlich größte Problem könnte jedoch die Abwanderung vieler Kameraden aus dem Kreis Steinburg sein. Durch unsere eher strukturschwache Region mit wenig Industrie sind natürlich auch nur wenig industrielle Arbeitsplätze vorhanden. Dadurch wird sich zwangsläufig eine große Zahl der Prinovis Mitarbeiter umorientieren, was heutzutage wegen der Fahrkosten schnell mit einem Umzug verbunden ist. So könnten wir im Kreis Steinburg viele Kameraden verlieren, auf die wir zur Zeit noch bauen können. Dies trifft natürlich insbesondere unsere jüngeren Kameraden; also unseren gut ausgebildeten Nachwuchs.

Nach Angaben der Polizei nahmen heute über 2000 Menschen an der Kundgebung teil.
Neben zahlreichen Redner aus den verschiedenen Gewerkschaften und des Betriebsrates sprachen unter anderen auch der Kreispräsident Hans-Friedrich Tiemann, Itzehoes Bürgermeister Dr. Andreas Koppen und der Probst des Kirchenkreises Rantzau-Münsterdorf Dr. Thomas Bergmann zu den Anwesenden.


Wir verfolgen die Entwicklung mit Sorge und kämpften heute mit für unsere Region!