Heute fand in der Kreisfeuerwehrzentrale der 14. Neujahrsempfang statt. Als Referent konnte der stellvertretende Kreiswehrführer den Landesbrandmeister Detlef Radtke begrüßen, der einen spannenden und mitreißenden Vortrag zum Thema Feuerwehrbedarfsplanung hielt.

Zu Beginn des Neujahrsempfang begrüßte der stellvertretende Kreiswehrführer Bernd Pusch die zahlreichen Gäste.
Insgesamt über 80 Kameradinnen und Kameraden, darunter viele Gemeindewehrführer und Amtswehrführer, aber auch die Einheitsführer unserer KatS-Einheiten und der Vorstand des KFV Steinburg, waren der Einladung zum traditionellen Neujahrsempfang gefolgt.
Ganz besonders begrüßte Pusch den diesjährigen Referenten des Neujahrsempfangs, den Landesbrandmeister Detlef Radtke.
Der Dezernent für Gesundheitsamt, Ordnungsamt und Veterinäramt der Kreisverwaltung Steinburg, Dr. Hans Treinies, konnte aufgrund von Terminüberschneidungen leider nicht begrüßt werden.

Zunächst dankte Bernd Pusch den anwesenden Kameraden für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr. "Ich freue mich auf das bevorstehende, spannende Jahr 2013", so Pusch weiter.

Zum Jahresende hat der Kamerad Klaus Kühn seine Tätigkeit als Amtswehrführer des Amtes Krempermarsch aus Altersgründen abgegeben.
Bernd Pusch dankte ihm im Namen des Kreisfeuerwehrverbandes Steinburg für seine geleistete Arbeit im Feuerwehrwesen.
"Wir lassen unsere Kameraden auch im Ruhestand nicht im Regen stehen", lachte Bernd Pusch und überreichte dem Kameraden Kühn ein kleines Präsent inkl. eines Regenschirms.
Klaus Kühn bedankte sich beim KFV Steinburg und machte klar, dass er allen Kameraden auch zukünftig mit Rat und Tat zur Seite stehe. "Es kommt aber irgendwann der Zeitpunkt, an dem man sein Amt an jüngere Kameraden weitergeben muss. Dieser Zeitpunkt war für mich im vergangenen Jahr gekommen", so Kühn weiter.

Im Anschluss startete Landesbrandmeister Detlef Radtke seinen Vortrag "Feuerwehrbedarfspläne und ihre Folgen - Können sich die Gemeinden ihre Feuerwehr noch erlauben?"
Gleich zu Beginn stellte Radtke klar, dass es sich bei seinem Vortrag um Ideenvorschläge als Argumentationsgrundlage gegenüber der jeweiligen politischen Entscheidungsträger handelt.
Wenn also die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges oder aber die Ersatzbeschaffung von Schutzkleidung ansteht, sollen die Wehrführungen sich gern an sein Vortrag erinnern und entsprechende Inhalte zur Argumentation gegenüber der Gemeindevertretung aufnehmen.

"Wenn von oben herab etwas geregelt wird, ist es wichtig, dass das Verständnis und die Akzeptanz auch an der Basis ankommt", so Radtke in seiner Einleitung.

Die Feuerwehrbedarfsplanung im Internet sei kein Hexenwerk. Es ist lediglich ein neuer Begriff welcher die technischen Standards in einem elektronischen Verfahren wiederspiegelt.
Radtke stellte klar, dass die Ergebnisse der eingeführten Feuerwehrbedarfsplanung keine Überraschung sein sollte, sondern schon seit jeher so ausgesehen hat.

Seinem Vortrag (wie auch der Feuerwehrbedarfsplanung) legte Detlef Radtke das Szenario "kritischer Wohnungsbrand" zur Grundlage.

Untermauert mit spannenden Zahlen und Fakten verdeutlichte Radtke die Problematik eines Ausbildungs- und Ausrüstungsdefizits und stellte klar: "Wir brauchen auch künftig ein flächendeckendes Hilfeleistungssystem!"

Er klärte die Anwesenden über die bestehenden haftungsrechtlichen Grundlagen auf und verdeutlichte, dass auch jeder einzelne Gemeindevertreter unter Umständen mit seinem Privatvermögen haften muss.

Abschließend zog Radtke einen interessanten Kostenvergleich zwischen Berufsfeuerwehren und Freiwilligen Feuerwehren und stellte fest, dass spätestens hier jede Gemeindevertretung einlenken wird.

Das Eingangsbild zu diesem Artikel (drei Affen) hat Detlef Radtke auf einen seiner letzten Folien des Vortrages gezeigt, um zu verdeutlichen, dass sich niemand (also weder die politisch Verantwortlichen, noch die Wehrführungen) aus der Affäre ziehen kann, indem man behauptet von nichts gewusst zu haben.

Text und Bilder: Christian Nöhren / Pressesprecher Kreisfeuerwehrverband Steinburg