Heute ist Samstag, kurz vor 17 Uhr, die Dunkelheit bricht an, Bodennebel zieht auf und die Temperaturen liegen bei minus 8 Grad. ... Ausgangslage:
Ein junger Mann befährt mit seinem dunklen Kleinwagen von der B206 kommend die Hauptstraße Richtung Winseldorf. In Höhe des Umspannwerkes verliert er die Kontrolle über sein Fahrzeug, kommt auf der glatten Fahrbahn ins Rutschen und prallt seitlich gegen einen Baum.
Schwerverletzt hängt der Fahrzeugführer unter dem eingedrückten Fahrzeugdach seines Wagens eingeklemmt fest. Ein am Unfallort vorbeifahrender Fahrzeugführer hat sofort den Notruf alarmiert.
Sirenen heulen auf. Alarm für den Rettungsdienst, die Polizei und die örtlich zuständige Feuerwehr Winseldorf. Zeitgleiche Alarmierung für den Technische Hilfeleistungsstandort Hohenlockstedt.
Ein auf der B 206 aus Kellinghusen fahrender Rettungswagen trifft als erstes an der Einsatzstelle ein. Blaulichter schlagen durch die neblige und eisig kalte Luft. Kurz darauf treffen beide Feuerwehren am vermeintlichen Unfallort ein. Nur schwer kann man etwas im Fahrzeug erkennen. Teilweise waren die Scheiben am Unfallfahrzeug noch stark vereisst.
An der vor wenigen Minuten stillen Einsatzstelle wird es laut. Aggregate machen Strom und Hochdruck. Die eben noch stockdunkle Hauptstraße wird durch starke Scheinwerfer taghell.
Und nur greifen die taktischen Erkenntnisse und die geschulten Handgriffe. Ein Gruppenführer der Feuerwehr steht während des gesamten Rettungseinsatzes unmittelbar dem Rettungsassistenen, der im Fahrzeug den Patienten versorgt als Ansprechpartner zur Verfügung. Beide Fphrungskräfte besprechen alle Schritte der Rettung. So können sowohl medizinische wie auch technische Rettungsmaßnahmen sauber abgestimmt werden.
Neben den schweren inneren Verletzungen gilt es in dieser Jahreszeit die Verletzten nicht auskühlen zu lassen und damit weiter den Gesundheitszustand zu verschlechtern. Mit extrem heiß werdenen Halogenscheinwerfern wird neben grellen Licht, intensiv Wärme in das Fahrzeuginnere gebracht.
Jetzt kommen sowohl die Rettungsschere als auch der schwere Spreizer zum Einsatz. Nur so kann die Tür des Unfallfahrzeugs aufgedrückt werden und letztlich auch das gesamte Dach entfernt werden.
Nach fast 40 Minuten ist der Rettungseinsatz, diesmal unter extremen Bedingungen abgeschlossen.
Die Gruppenführer Arne Barkley und Danny Paulsen, die diese ungewöhnliche Einsatzübung geplant und vorbereitet hatten, können aufatmen. Die beiden Feuerwehren haben bewiesen ihr Handwerk zu verstehen.
Zum Abschluss des Einsatzes in der Feuerwache LoLa, sagte Andreas Pohlmann, stellvertretender Ortswehrführer: "Zum Glück war dieses Szenario nur eine sehr realistische, bis zum Schluss geheim gebliebene, Übung für alle beteiligten Rettungskräfte".
Eingesetzte Kräfte:
Feuerwehr
FF Winseldorf
FF Lockstedter Lager
Rettungsdienst
RTW der RKiSH
Polizei
Unterstützung - Übungsrealisierung
Autoservice Hohenlockstedt, Ingo Dohrn
ein Verletztendarsteller u. ein "Schminker"
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