Auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes ging Kreiswehrführer Raether insbesondere auf die Mitglieder- und Einsatzzahlen ein und machte deutlich, dass sich nur 4.260 von knapp 133.000 Einwohner im Kreis Steinburg ehrenamtlich in der Feuerwehr engagieren.

Nachdem er die zahlreichen Gäste begrüßt hatte, konnte Raether verkünden, dass von 141 Delegierten 131 anwesend sind. Die Versammlung war somit beschlussfähig.
In seinem Jahresbericht stellte Kreiswehrführer Frank Raether die Highlights der Verbandsarbeit dar.
Er verdeutlichte noch einmal, dass der Feuerwehrausschuss die Aufgaben und Ziele der jährlichen Arbeit wesentlich bestimmen. Erfreut konnte er darüber berichten, dass neben dem Feuerwehrausschuss auch wieder Sitzungen mit allen Ordnungsamtsleitern durchgeführt wurden.
Besorgt und mahnend stellte Raether fest, dass sich im Kreis Steinburg nur 3,2 % also 4.260 der knapp 133.000 Einwohner ehrenamtlich in der Feuerwehr engagieren.
"129.000 Einwohner schauen nur zu und stellen zusätzlich hohe Erwartungen und Ansprüche an die Feuerwehren im Kreis. Hier liegt das größte Potential", stellte er fest.
Weiter ging der Kreiswehrführer auf die Demographische Entwicklung im Kreis Steinburg ein.
Nach einer Studie, die der Kreis Steinburg in Auftrag gegeben hatte, werden im Jahr 2025 bis zu 18 % der Bevölkerung fehlen. Deutlich wurde, dass der südliche Bereich des Kreises nicht so stark betroffen sein wird, wie der Norden.
Aus diesem Grund führte Frank Raether aus, dass die Öffentlichkeitsarbeit für die Feuerwehren immer größere Bedeutung bekommt. Die Tagespresse aber auch Termine mit hoher politischer Präsenz sind sehr wichtig für alle Wehren im Kreis.
Passend dazu gab der Kreiswehrführer den Anwesenden einen weiteren Denkanstoß. Auszeichnungen, Ehrungen und Beförderungen in der Feuerwehr werden in der Regel auf internen Veranstaltungen "und hinter verschlossenen Türen" durchgeführt. Vielleicht sollte auch dies viel mehr in der Öffentlichkeit geschehen, zum Beispiel im Rahmen eines Neujahrsempfangs der Gemeinde.
Abschließend dankte der Kreiswehrführer allen, die auch im vergangenen Jahr dazu beigetragen haben, dass er wieder einmal auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken konnte.

Kreisjugendfeuerwehrwart Olaf Nagel konnte wieder von einem ereignisreichen Jahr in der Kreisjugendfeuerwehr berichten. Wie gewohnt waren eine große gemeinsame Abschlußübung, im vergangenen Jahr in Hohenaspe, und das Pfingstzeltlager in Brokstedt die Highlights. Aber auch die Blaulichtkids präsentierten sich wieder gemeinsam in der Öffentlichkeit. Ein weiteres Highlight war die Verleihung der Floriansmedaille an den Kreispräsidenten Hans-Friedrich Tiemann.
Trotz eines leichten Rückganges der Mitgliederzahlen, sind immernoch 602 Kinder und Jugendliche in Steinburgs Jugendfeuerwehren aktiv.
In diesem Jahr, so wagte Olaf Nagel einen Ausblick, wird das Zeltlager zum 50 jährigen Bestehen der JF Glückstadt eines der Höhe punkte sein.

Clemens Preine, Vorsitzender des Kreisverbandes Steinburg, überbrachte die Grüße vom Schleswig-Holsteinischen Gemeindetages. Er berichtete über die chronisch schlechte Haushaltslage der Kommunen. Trotz dieser Knappheit erinnerte er die Anwesenden daran, dass im Jahr 2012 ein verbindlicher Bedarf für den Digitalfunk gemeldet werden soll. Gleichzeitig erklärte er, dass die Einführung des Digitalfunks in 2012 nicht mehr zu schaffen sei, sondern im Jahr 2013 geschehen wird. "Der Kreis Steinburg ist Vorreiter in Sachen Digitalfunk", stellte Preine klar.
Weiter machte Preine deutlich wie wichtig die Freiwiliigen Feuerwehren in Schleswig-Holstein sind.
"Die Feuerwehren bieten Sicherheit aus erster Hand - das ist unschlagbar!".

Für den Kreis Steinburg richtete sich Kreispräsident und Freund der Feuerwehr Hans-Friedrich Tiemann mit einem Grußwort an die Versammlung. Er blickt auf ein bewegtes Jahr 2011 zurück, besonders der 50. Jahrestag der großen Sturmflut hätte das Jahr geprägt.
Aber es wurden auch viele Projekte angeschoben. Beispielhaft nannte Tiemann den Neubau des KatS-Zentrums, die Beschaffung eines neuen Schlauchwagen für die TKFZ und den geplanten Bau einer Rettungswache in direkter Nachbarschaft zur Kreisfeuerwehrzentrale.

Landesbrandmeister Detlef Radtke ging in seinen Grußworten nochmals auf die Wichtigkeit der Jugendarbeit ein. Sie ist immer noch die größte Quelle für Nachwuchs. Hinsichtlich des demografischen Wandels muss aber auch der Bestand der Mitglieder gepflegt werden. Gemeinsam mit den Trägern der Feuerwehr ist die Pflege des Bestandes und die Neugewinnung die größte Aufgabe der Zukunft. Der Landesfeuerwehrverband unterstützt die Feuerwehren hierbei vielfach, so Radtke.

Für die BOS sprach vom THW OV Itzehoe Dirk Tolksdorf. Er dankte nochmal besonders den Feuerwehren für ihren Einsatz, den der OV Itzehoe am eignen Leib erfahren musste.
Auch bestätigte Tolksdorf nochmals, dass das Projekt FEUERwerk in Steinburg ernsthaft gelebt werde.

Im Laufe der Versammlung galt es, zwei Beisitzer zu wählen. Für Thomas Nagel endete die Wahlperiode. Er stellte sich wieder für diese Aufgabe zur Verfügung. Weitere Vorschläge wurde nicht bei der Kreiswehrführung eingereicht. Auch für Wolfgang Krause ging eine weitere Wahlperiode zu Ende. Bereits frühzeitig hatte er angekündigt aus persönlichen Gründen nicht für eine weitere Wahlperiode zur Verfügung zu stehen.
Bei der Kreiswehrführung wurde für diesen Posten ein Wahlvorschlag, lautend auf den Amtswehrführer des Amtes Breitenburg, Frank Lobitz (FF Lägerdorf) eingereicht.
Nach dem Wahlgang konnte Kreiswehrführer Raether verkünden, dass beide Kameraden mit großer Mehrheit (124 bzw. 129 von 130 Stimmen) als Beisitzer in den Kreisvorstand gewählt.
Frank Raether beglückwünschte die Kameraden und wünschte ihnen alles Gute und viel Erfolg für die bevorstehenden Aufgaben.


Nach langjähriger Tätigkeit wurden einige Kameraden verabschiedet:

EHBM Wolfgang Krause scheidet nach zwölf Jahren als Beisitzer aus dem Vorstand aus.

HBM*** Heino Horn hatte sein Amt als Bereitschaftsführer der Feuerwehrbereitschaft zum Ende des Jahres 2011 zur Verfügung gestellt.

OBM Wolfgang Gundlach war bis zum Jahresende fast 32 Jahre in der Funktion Leiter des Feuerwehrflugdienstes tätig.

BM Sven Lüdke ist fast 20 Jahre als Kreisausbilder Truppmann tätig. Seit über 10 Jahren ist er zusätzlich als Lehrgangsleiter tätig. Aus dieser Tätigkeit scheidet Lüdke nun aus.


Auch dieses Jahr konnten wieder einige Kameraden zu verschiedenen Funktionsträgern ernannt werden.
Folgende Veränderungen gab es im Bereich der Katastrophenschutzeinheiten:

Gerd Krauskopf wurde zum neuen Leiter der Feuerwehrbereitschaft ernannt. Der neue Stellvertreter ist Jan Hansen.

Mathias Bruhn wurde zum neuen Leiter des Feuerwehrflugdienstes ernannt.


Folgende Veränderungen gab es im Bereich Lehrgangswesen:

Martina Zils wurde, nach dem Ausscheiden von Sven Lüdke, zur Lehrgangsleiterin Truppmann ernannt. Als ihr Stellvertreter konnte Jürgen Nebendahl gewonnen werden.

Neuer Lehrgangsleiter Technische Hilfe und Brandbekämpfung im Bahnbereich wurde Jan Hansen.


Folgende Veränderungen gab es im Bereich der Fachwarte:

Zum neuen Fachwart Brandschutzerziehung und -aufklärung konnte Torsten Form ernannt werden.

Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit wurde Martin Richter nach fast fünf Jahren im Amt von Christian Nöhren als neuer Fachwart Medien- und Öffentlichkeitsarbeit und Kreispressewart abgelöst.
Martin bleibt der Öffentlichkeitsarbeit jedoch weiter erhalten und wurde zum stellvertretenem Fachwart Medien- und Öffentlichkeitsarbeit ernannt.

Traditionell endete die Jahreshauptversammlung mit dem Singen des Schleswig-Holstein Liedes, begleitet vom Musikzug Ottenbüttel.