Die 118. Jahreshauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Steinburg fand in diesem Jahr im Colosseum in Wilster statt. Hauptaugenmerk der umfangreichen Tagesordnung lag auf der Wahl der Kreiswehrführung, die deutlich in ihrem Amt bestätigt wurde.

Gewohnt pünktlich eröffnete Kreiswehrführer Frank Raether die diesjährige Jahreshauptversammlung und stellte nach der Begrüßung fest, dass die Versammlung mit 131 von 146 möglichen Delegierten beschlussfähig ist.

Die zahlreichen Grußworte unterstrichen die Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements, die "Demokratie lebt vom Ehrenamt", so der Bürgermeister der Stadt Wilster Manfred Schulz. Der Amtsvorsteher der Wilstermarsch und gleichzeitig Feuerwehrkamerad Helmut Sievers sprach den anwesenden Kameraden sein Vertrauen aus. "Es ist gut euch zu haben", so Sievers.

Der Landrat des Kreises Steinburg Dr. Jens Kullik sprach den Feuerwehrmitgliedern ein "dickes Danke" aus und sieht die Feuerwehren im Kreise Steinburg "gut aufgestellt für die Zukunft". Die Mitgliederentwicklung sei ein Thema, dass ihm dieser Tage häufig durch den Kopf ginge. Vor dem Hintergrund, dass nach Berechnungen der Kreis Steinburg bis zum Jahr 2025 ca. 10.000 Einwohner verlieren wird, sei es wichtig, dass Ehrenamt attraktiv bleibt, so Landrat Dr. Kullik. Die Jugendarbeit kann hierbei nicht zu hoch geschätzt werden.
Hinsichtlich der anstehenden Wahl zeigte Dr. Kullik sich zuversichtlich und danke der Kreiswehrführung für den guten Dialog in der Vergangenheit.

Für das Land Schleswig-Holstein hat Referatsleiter Hans Schönherr zu der Versammlung gesprochen. Trotz Doppelbelastung ließ es sich Schönherr nicht nehmen die Versammlung des KFV Steinburg zu besuchen.
Schönherr dankt den Kameraden für ihren Einsatz, vermisst jedoch die Anerkennung der Mitbürger. "Was hier heute gesagt wird, müsste mit großen Lautsprechern in das Kreisgebiet verteilt werden."
Für Hans Schönherr war es der letzte dienstliche Besuch einer Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes, er wird zum 30. Juni diesen Jahres in den Ruhestand verabschiedet. Er ließ die Jahre seiner Tätigkeit Revue passieren und nannte den jetzigen Leiter der Landesfeuerwehrschule Schleswig-Holstein Gerhard Brüggemann als seinen Nachfolger.
Mit dem Abschiedsgruß "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr", verabschiedete Schönherr sich von der Versammlung und den steinburger Feuerwehrkameraden.

Martin Kuttsche vom THW OV Itzehoe und Frank Ritter Leiter des Stabsbereiches 1 der Polizeidirektion Itzehoe unterstrichen die gute Zusammenarbeit auf allen Ebenen im vergangenen Jahr. Zu nennen sind hier die angenommene Amok-Lage im RBZ Itzehoe oder das Feuer in der Unterkunft des THW OV Itzehoe, das nochmals zeigte, dass die Aktion FeuerWerk in Steinburg gelebt wird. Als Dank überreichte Martin Kuttsche ein Dankesbild.

In seinem Jahresbericht sprach Kreiswehrführer Frank Raether von einem Jahr 2010,dass geprägt war von Veränderungen, einem gewissen Umbruch und einer Neuausrichtung, spürbar in vielen kleinen und großen Ereignissen.
Personell und finanziell wurde der Kreisfeuerwehrverband durch unterschiedlichste Vorgaben seitens der Verwaltung und der Politik, und letztendlich durch Beschlüsse der Mitgliederversammlung für die Erledigung der gegenwärtigen Aufgaben besser ausgestattet.
Ein wesentlicher Baustein dabei war die Novellierung des öffentlich-rechtlichen Vertrages zur Übertragung umfangreicher Kreisaufgaben auf den Kreisfeuerwehrverband.
Intern, so Raether, hat man es im Jahr 2010 geschafft, den Kreisfeuerwehrverband für die Zukunft gut aufgestellt zu haben.
Die gewählten Vorstandsmitglieder haben das Organisationschema überarbeitet und damit verbunden eine klare Aufgabenteilung vorgenommen.
Die vom Gemeindeprüfungsamt geforderte Geschäftsordnung, der Verteilungsplan und die Hausordnung stehen kurz vor ihrem Abschluss.
Neben den rein gesetzlichen Aufgaben der Kreiswehrführung und des Kreisfeuerwehrverbandes bestimmten die Wehrführer der amtsfreien Gemeinden, die Amtswehrführer und die Leiter unserer Werkfeuerwehren durch ihren Einsatz im Feuerwehrausschuss wesentlich die Aufgaben und Ziele der jährlichen Arbeit für alle unsere Wehren mit.

Ein Blick auf die Einsatzzahlen zeigte einen weiteren Rückgang der Technischen Hilfeleistungen, dabei aber auch eine stetige Zunahme bei den Brandeinsätzen. Insgesamt rückten die Wehren 1662mal aus. Das ist ein Plus von 113 Einsätzen in 2010. "Umfangreiche Ausbildung ist das A und O, um dem Bürger eine ehrenamtliche "Dienst"-Leistung zu bieten und dabei selbst immer die Sicherheit für unsere Einsatzkräfte im Blick zu habe," so Raether.

Der Mitgliederentwicklung gehöre aber weiter größte Aufmerksamkeit. Vor dem demographischen Wandel könne keiner weglaufen. Wer die geschaffenen Instrumente genutzt hat, hier meint Raether unter anderem den Feuerwehrbedarfsplan, hat seine Stärken und Schwächen erkannt und kann bzw. konnte Stellschrauben nutzen, sich für die Zukunft entsprechend auszurichten.

Als ebenso große Herausforderung sieht Raether die bevorstehende Einführung des Digitalfunks.
"Digitalfunk kommt nicht, Digitalfunk ist da! Der Netzabschnitt 26 steht"
"Das Leben um das Feuerwehrwesen wird nicht langweilig - lasst es uns gemeinsam gestalten," sagte Raether abschließen.

Kreisjugendfeuerwehrwart Olaf Nagel berichtete in seinem Jahresbericht von einem ereignisreichen Jahr 2010 für die Steinburger Jugendfeuerwehren. Neben der Umgestaltung des Zusatzlehrganges, war auch die gemeinsame Präsentation vieler Jugendorganisationen im Rahmen des Störschipperfestes in Itzehoe ein Höhepunkt. Mit einem Mitgliederzuwachs von 41 Mädchen und 98 Jungen im Jahre 2010 sind jetzt 636 Kinder und Jugendliche Mitglied in einer der vierundzwanzig Jugendfeuerwehren im Kreis Steinburg. Die beachtliche Anzahl von 7 Mädchen und 31 Jungen, die die Jugendfeuerwehr verlassen haben um in den aktiven Dienst der Einsatzabteilungen zu wechseln zeigt, wie wichtig die Ausbildung und Förderung des Nachwuchses bei den Feuerwehren ist.
Kreiswehrführer Frank Raether sprach Olaf Nagel und den Jugendfeuerwehren im Kreis Steinburg seine Anerkennung und seinen Dank für die hervorragende Arbeit im vergangen Jahr aus.

Im folgenden stelle Geschäftsführerin Monika Denker-Hülsemann den Haushaltsplan 2012 vor.
Der Ergebnisplan sieht hier Erträge in Höhe von 692.700,00