Der Katastrophenschutz und das Feuerwehrwesen in Schleswig-Holstein werden in einem Referat der Kommunalabteilung des Innenministeriums gebündelt.

Vorbei ist damit die Zeit, in der die knapp 20 Fachleute für den Brandschutz und die Abwehr von Katastrophen auf verschiedene Referate in der Kommunalabteilung und der Polizeiabteilung und im Amt für Katastrophenschutz verteilt waren. "Wir führen den Katastrophenschutz und die Feuerwehr unter einem Dach und in einer Hand zusammen", sagte Innenminister Klaus Schlie heute in Kiel zu dem neuen Konzept, das spätestens am 1. Juni 2011 in Kraft tritt.

Die Überlegungen dazu seien schon mehrere Wochen alt. Die Atomunfälle in Japan hätten die Entscheidung jedoch beschleunigt. "Wir müssen ständig daran arbeiten, wie wir uns im Katastrophenschutz noch besser aufstellen können", sagte Schlie. Organisationsfragen seien in diesem Zusammenhang besonders wichtig. Es komme darauf an, Kräfte und Kompetenzen zu bündeln.Die Kommunalabteilung des Innenministeriums arbeite ohnehin schon mit den Kreisen und kreisfreien Städten täglich eng zusammen. Das gelte in besonderem Maße für alle Fragen im Zusammenhang mit der Feuerwehr, die als Teil der kommunalen Selbstverwaltung seit je her das Rückgrat des Katastrophenschutzes bilde. Da die praktischen Aufgaben des Katastrophenschutzes von den Kreisen und kreisfreien Städten in Zusammenarbeit mit den Hilfeleistungsorganisationen wie beispielsweise dem Deutschen Roten Kreuz, dem Arbeiter-Samariter-Bund, der Johanniter-Unfall-Hilfe oder dem Malteser Hilfsdienst sowie der Bundesanstalt Technischen Hilfswerk wahrgenommen würden, sei die Zusammenführung aller Mitarbeiter des Katastrophenschutzes und des Feuerwehrwesens in einer Arbeitseinheit der Kommunalabteilung organisatorisch richtig und vernünftig.

Die Kreiswehrführung begrüßte die Entscheidung, zumal fast zeitgleich auch die aktuelle Meldung zur Nachbesetzung der Referatsleiterstelle im Innenministerium durch den Landesbrandmeister mitgeteilt wurde. In den vergangenen Monaten hatten Raether und Pusch die ausstehende Entscheidung und damit auch die Zukunft des "Brandschutzreferates" mit Sorge verfolgt. Zum 75jährigen Jubiläum der Landesfeuerwehrschule, Ende Mai, wäre Hans Schönherr als Referatsleiter verabschiedet worden, ohne von einer Stellenausschreibung, geschweige einem Nachfolger etwas gehört zu haben.

Heute kam die ersehnte Entscheidung: Mit großer Freude haben wir zur Kenntnis genommen, dass Gerhard Brüggemann, Schulleiter der Landesfeuerwehrschule SH, Nachfolger von Hans Schönherr wird und das neue Referat "Feuerwehrwesen, Katastrophenschutz" in der Kommunalabteilung des Innenministeriums Schleswig-Holstein am 01.06.2011 übernimmt.

Bedauerlich ist, so Raether, dass die knapp 30 Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes, die bislang zum AfK gehörten, nun ganz in das Landespolizeiamt wechseln. Vor dem Hindergrund, dass sicher nach wie vor die Aufgabe dieser Landesordnungsbehörde in der Bergung und Beseitigung von Kampfmitteln aus dem 2. Weitkrieg liege und nur selten in der Beseitigung unkonventioneller Spreng- und Brandvorrichtungen (USBV) in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt vorkommt, hoffe man für die Mitarbeiter, dass sie sich in den neuen Strukturen mit der nötigen Wertschätzung für ihre Aufgabe, zum Schutze der Bevölkerung gut behaupten können.