In der Schulungsstätte in Breitenburg/Nordoe fand heute der 12. Neujahrsempfang des Kreisfeuerwehrverbandes Steinburg statt.

Auch in diesem Jahr folgten zahlreiche Feuerwehrführungskräfte sowie Mitarbeiter und Funktionsträger des Verbandes der Einladung des Kreiswehrführung zu dem diesjährigen Neujahrsempfang.
In seiner Begrüßung dankte Kreiswehrführer Frank Raether dem Förderverein des Kreisfeuerwehrverbandes, dessen Mitglieder auch im vergangen Jahr wieder viele Feuerwehrprojekte rund um den Verband gefördert haben.
Bei den Wehrführern bedankte sich Raether für das entgegengebrachte Verständnis, dass durch die Zeit der Überbrückung in der Geschäftsstelle einiges vielleicht nicht so reibungslos lief, wie erhofft. Momentan ist man bestrebt zusammen mit der neuen Geschäftsführerin Monika Denker-Hülsemann die Rückstände aus dem vergangenen Jahr aufzuarbeiten.
Hinsichtlich der Feuerschutzsteuer konnte Kreiswehrführer Raether berichten, dass den Landkreisen zusätzlich jeweils drei Millionen Euro zur Verfügung stehen und somit alle förderungsfähigen Projekte aus 2010 gefördert werden.
Dass die Feuerwehr in vielerlei Hinsicht auch Vorbild ist, verdeutlichte Raether anhand der ADAC Rettungskarten, die auf den Tischen ausgelegt waren. In Zeiten immer sicherer Personenkraftwagen wird es für die Feuerwehren zunehmend schwierig Personen aus deformierten Fahrzeugen zu befreien. Um dieses den Einsatzkräften zu erleichtern, warb Raether für Rettungskarten, auf denen für das jeweilige Fahrzeugmodell die Airbags, Batterien, Verstärkungen etc. skizziert sind.
Diese werden dann einheitlich hinter der linken Sonnenblende angebracht und sind so im Einsatzfall für die Feuerwehrkräfte schnell zu erreichen.

Als besonderen Dozenten konnte die Kreiswehrführung, Dirk Oesau als Koordinator der nichtpolizeilichen BOS für den Digitalfunk im Innenministerium sowie Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Brokdorf gewinnen.
Seine Aufgabe ist es, die Interessen der Feuerwehr und allen anderen nichtpolizeilichen BOS im Landesprojekt zu koordinieren und zu vertreten. Dabei sollte die Botschaft sein, dass es kein Polizeiprojekt ist, sondern ein gemeinsames Projekt aller BOS, bei dem alle aufgefordert sind, konstruktiv mit zu wirken. Die Polizei kümmert sich hierbei nur um den Aufbau des Netzes und die Projektorganisation. Das Projekt befindet sich momentan in der entscheidenden Phase. Die Integration des ersten Netzabschnittes (Steinburg, Pinnberg, Heide, Bad Segeberg) startet jetzt. In der zweiten Jahreshälfte wird der erweiterte Probebetrieb beginnen und in der ersten Jahreshälfte 2012 geht der Netzabschnitt in den Wirkbetrieb. Dies sollte das Signal sein, dass nun alle ihren Teil dazu beitragen, möglichst frühzeitig am Digitalfunk teilnehmen zu können. Der Kreisfeuerwehrverband Steinburg sind die ersten im Land und sollten sich im erweiterten Probebetrieb engagieren.
Es ist die erklärte Absicht der kommunalen Landesverbände und des Landesfeuerwehrverbandes für alle nichtpolizeilichen BOS eine gemeinsame und einheitliche Beschaffung von Digitalfunkgeräten und Zubehör durch zu führen. Es wäre denkbar, dass diese Ausschreibung der Funkgeräte so geplant wird, dass ab 2012 über einen Zeitraum von vier Jahren Funkgeräte beschafft werden könnten. Dadurch könnten sich auch die Kommunen aus den Netzabschnitten beteiligen, deren Netz noch nicht im Jahr 2012 in den Betrieb geht. Einige zügige Umstellung von Analog- auf Digitalfunkgeräte wäre im Sinne der Feuerwehren. Mit dem Blick auf die Finanzsituation im kommunalen Bereich, müssen noch Konzepte für die Migration des Einsatzstellenfunks entwickelt werden.
Nach der Inbetriebnahme des Digitalfunknetzes werden als erstes die Dienste zur Verfügung gestellt, die momentan auch schon im Analogfunk nutzbar sind. Zum Beispiel bietet der Digitalfunk folgende Möglichkeiten Statusmeldungen, Übertragung von Fahrzeugkennungen (Operativ taktische Adressen), Ortung per GPS, Telefonie, Datendienste, netzunabhängige Gespräche, Einzelgespräche, Gespräche in Rufgruppen, die nicht durch räumliche Gegebenheiten bestimmt werden. Der Digitalfunk bietet also auch im nichtpolizeilichen Bereich einige Vorteile, die die Arbeit der Einsatzkräfte erleichtern können. Der Digitalfunk nimmt den Führungskräften allerdings nicht die Aufgabe ab, eine Einsatzstelle fernmeldetaktisch zu organisieren. Die Probleme die diesbezüglich im Analogfunk auftreten konnten, gäbe es auch im Digitalfunk.
Die Einführung des Digitalfunks ist politisch entschieden und wird kommen. Dirk Oesau rief alle auf, mit konstruktiver Kritik den Digitalfunk zu begleiten und sich für die Interessen der Feuerwehr in diesem Projekt zu engagieren.
Am Anschluss des Vortrages konnten die mitgebrachten Digitalfunkgeräte von den Anwesenden in Augenschein genommen und erste Funkversuche durchgeführt werden.