Rettungsdienste erhalten jetzt das "NEF SH 2010" / Koordination durch den Schleswig-Holsteinischen Landkreistag

In der Rettungsdienst Akademie in Heide ist das erste standardisierte Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) der neuesten Generation an die Rettungsdienst Kooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH) übergeben worden. Es soll künftig in der Rettungswache Pinneberg eingesetzt werden. Ohne medizinische Ausstattung beträgt der Gesamtwert des Fahrzeugs etwa 55.000 Euro. In den kommenden Jahren sollen viele Rettungswachen in Schleswig-Holstein mit Fahrzeugen dieses Typs ausgestattet werden. Landesweit werden etwa 30 neue NEF zum Einsatz kommen. Koordiniert wird die Anschaffung vom Landkreistag.

Notarzteinsatzfahrzeuge sind in Schleswig-Holstein durchgängig mit einem Notarzt und einem Rettungsassistenten besetzt. Bei schwerwiegenden Notfällen werden sie zusätzlich zum Rettungswagen an den Einsatzort gerufen. Beide Fahrzeugtypen sind so ausgestattet, dass sie autark arbeiten können. Ein Notarzteinsatzfahrzeug verfügt jedoch nicht über die Möglichkeit einen Patienten zu transportieren; darüber hinaus sind aber die gleichen medizinischen Gerätschaften und Versorgungsmöglichkeiten für die Patienten vorhanden.

Bei dem neuen Notarzteinsatzfahrzeug handelt es sich um einen Volkswagen T5 Transporter mit einem Innenausbau durch die Firma Binz in Ilmenau / Thüringen. Ausgestattet ist der VW-Bus mit einem 180 PS Turbodiesel-Motor, Allradantrieb, vier Sitzplätzen, einem kleinen Arbeitstisch im Innenraum sowie Entnahmemöglichkeiten für die Notfallausrüstung am Heck. Angeboten beziehungsweise ausgeliefert wurde das neue Einsatzfahrzeug durch das VW-Autohaus Kühne in Torgau / Sachsen.

Damit sich die Kosten trotz steigender Anforderungen und verbesserter Technik in Grenzen halten, werden in Schleswig-Holstein alle Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeuge seit einigen Jahren standardisiert und einheitlich beschafft. Um die unterschiedlichen Interessen der Rettungsdienste in den 15 Kreisen und kreisfreien Städten "unter einen Hut" zu bringen, gibt es beim Landkreistag einen "Koordinator Rettungsdienst", der die Ausschreibung im Auftrag aller Träger des Rettungsdienstes in Schleswig Holstein durchführt. Die beim Landkreistag angesiedelte "Projektgruppe Standardisierung" ist für die Liste der Anforderungen, die an die Fahrzeuge gestellt werden (Lastenheft), zuständig. Ihr gehören Spezialisten für die Bereiche Technik, Medizin und Verwaltung, Rettungsassistenten sowie Vertreter der Krankenkassen an.

Die Rettungsfahrzeuge werden über einen Rahmenvertrag alle zwei Jahre europaweit öffentlich ausgeschrieben. Bei den Notarzteinsatzfahrzeugen handelt es sich jetzt um die vierte Generation - nach VW Passat, BMW X5 und Hyundai SantaFe. Durch die große Abnahmemenge können Sonderkonditionen ausgehandelt und somit sehr wirtschaftliche Preise realisiert werden. Außerdem wird so der Beschaffungsaufwand für die einzelnen Rettungsdienste minimiert. Daneben wird durch die einheitliche, hochwertige Fahrzeugtechnik eine durchgängig hohe Bediensicherheit im Rettungsdienst ermöglicht.

Die Sicherheitstechnik in den Fahrzeugen befindet sich auf höchstem Ni-veau und entspricht dem aktuellen technologischen Stand. So verfügen alle neuen Fahrzeuge über ein automatisches Getriebe, eine Freisprecheinrichtung für Funk und Telefon sowie einen Fußschalter für die Warnanlage. Um die Lärmbeeinträchtigung für das Personal im Innenraum möglichst gering zu halten, wurde das akustische Sondersignal im Frontbereich des Fahrzeuges verbaut. Der Warnbalken ist komplett in energiesparender LED-Technik ausgeführt, um eine bestmögliche Sichtbarkeit im Straßenverkehr zu gewährleisten. Am Heck des Fahrzeugs befindet sich auf der rechten Seite ein fernbedienbarer Suchscheinwerfer, der zur Arbeitsstellenbeleuchtung verwendet werden kann und zudem bei der Suche nach Hausnummern hilfreich ist.

Christian Mandel
Rettungsdienst Kooperation
in Schleswig-Holstein gGmbH
Team Unternehmenskommunikation