Großtes Heavy Metal Festival der Welt sauber beendet. Rund 82.500 Teilnehmer und über 100 Bands auf acht Bühnen feierten bis der "Arzt" kommt.
POLIZEI
Seine Zahlen in Punkto Kriminalität: 356 Taschendiebstähle, 28 einfache Diebstähle, 24 schwere Diebstähle, 15 Körperverletzungen, 5 gefährliche Körperverletzungen, 4 Verstöße gegen das Waffenrecht, 3 Verstöße im Zusammenhang mit der Verwendung von Kenzeichen verfassungswidriger Organisationen, 2 Verstöße gegen das Betäubungsmittelrecht, 2 Widerstände gegen Vollstreckungsbeamte, 1 schwerer Raub, 259 aufgenommene Anzeigen wegen (Ticket-) Betruges.
Darüber hinaus kontrollierte die Polizei, die mit 180 Beamten in der Spitze bei dem Festival vertreten war, bei der Anreise der Festivalbesucher und während der so genannten Raumstreifen 550 Fahrzeuge (501 Pkw, 26 Lkw, 23 Kräder) und 1.427 Personen.
RKiSH
Der Rettungsdienst beförderte in der gesamten Zeit des Festivals 291 Patienten in Kliniken. "In der Regel alles 'leichte Geschichten'", stellte der Pressesprecher der Rettungsdienstkooperation in Schleswig-Holstein (RKiSH), Jörg Zydziak, heraus.
Kräfte von DRK, Johanniter-Unfallhilfe, Arbeiter-Samariter-Bund, DLRG, THW und Malteser Hilfsdienst führten 2.953 Behandlungen durch. "Kopfplatzwunden hatten wir relativ häufig", sagte Jörg Zydziak. Grund: "Beim Croud-Surfen wurden die verletzt, die unten standen und die schweren Stiefel des Surfers an den Kopf bekamen - nicht etwa der Croud-Surfer selbst." Darüber hinaus verzeichneten die Hilfskräfte "verstauchte Füße bedingt durch den unebenen Boden" und "wenige normale Kreislaufprobleme, höchstens Alkohol bedingte". Doch es gab auch das: Ein Patient kam mit einem am Oberwarm festgenähten Wacken-Patch in das Erste-Hilfe-Zelt. "Seine Kumpels hatten es mit 24 Stichen an seinem Oberarm befestigt. Beim Entfernen der Bindfäden hatte er aber mehr Sorgen um den Patch als um seinen Oberarm", stellte Jörg Zydziak "Härte im Nehmen" heraus. Relativ oft ausgegeben wurden Kopfschmerztabletten und Magenmittel. "Die sind in der Zahl 2.953 nicht enthalten. Diese Medizin haben wir nicht mitgezählt." In erster Linie wollten Patienten, die zuvor zuviel getrunken hatten, von diesen Mitteln haben. Erfreulich in diesem Jahr nach Worten des RKiSH-Mitarbeiters: "Wir hatten deutlich weniger Schnittverletzungen als im vergangenen Jahr." Auf dem Gelände und im Dorf wurden an den Ständen Plastikflaschen und Kunststoffbecher ausgegeben. "Daran lag es." Relativ viel Glück hatte auch ein Asthma-Kranker, der den Circle Pit genießen wollte. "Er bekam Atemprobleme, war nach zehn Minuten aber wieder auf den Beinen." Ob sich der Metal-Fan danach erneut in den Staub stürzte, ist hier nicht bekannt. Auch aus Sicht von Jörg Zydziak begrüßenswert, dass der Veranstalter den 'Wall of Death' auf seinem Gelände nicht duldet. "So werden übelste und schwerste Verletzungen verhindert."
FEUERWEHR
Feuerwehr-Einsatzleiter W:O:A, Matthias Venohr, teilte mit, dass die Mitarbeiter in den Freiwilligen Feuerwehren 243 Mal ausgerückt waren: "Dazu zählten wie in jedem Jahr Kleinfeuer, bedingt durch das Abbrennen von Müll und Zelten." Dazu kümmerten sich die Kameraden aber auch um "einige hilflose Personen" und leiteten die an den Sanitätsdienst weiter. Größte Herausforderung für die Wehren: "Es brannten drei Dixi-Klos, die gelöscht werden mussten. Es handelte sich wohl um Brandstiftung." Ansonsten sei Wacken 2010 "ein ruhiges und angenehmes Fest" gewesen. Folgende Feuerwehren haben sich an dem Einsatz beteiligt: Wacken, Gribbohm, Holstenniendorf, Pöschendorf-Hadenfeld-Kaisborstel, Besdorf, Bokhorst, Vaale-Nutteln, Vaalermoor, Oldenborstel, Christinenthal, Nienbüttel-Agethorst-Bokelrehm, Puls, Schenefeld-Siezbüttel, Aasbüttel, Looft, Warringholz, Reher, Krummendick-Kleve.
Neuer Leiter des Führungsstabes des Kreises Steinburg, Dr. Hans Treinies, nutzte die Gelegenheit am Freitag Vormittag, in einer eher ruhigen Phase, einmal mit den Verantwortlichen der einzelnen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben zu schauen und sich die örtlich Arbeit erklären zu lassen.
Großer Erfahrungswert: Einsatz von Digitalfunk bei den BOS
Dank des Angebotes des Landespolizeiamtes wurde während des einwöchigen Einsatzes der Feuerwehr modernste Digitalfunkgeräte getestet. Insgesamt 20 Geräte hatte das Land den Feuerwehren zur Erprobung bereitgestellt.
BILANZ
Rettungs- und Sanitätsdienst, Freiwillige Feuerwehren, Ordnungsamt des Amtes Schenefeld und Polizei hatten keine Mühe die Rock-Veranstaltung in der Steinburger Gemeinde in sehr guter Zusammenarbeit mit dem Produktionsleiter Thomas Hess und der Security-Einsatzleiterin Heidrun Vogler auch zum 21sten Mal problemlos abzuwickeln.
ORDNUNGSAMT
Zum Festivalverlauf äußerte sich auch der Leiter des Ordnungsamtes des Amtes Schenefeld, Gerhard Tolksdorf: "Ich bin hochgradig mit dem Ablauf der Veranstaltung zufrieden. Die Planung wurde eins zu eins umgesetzt. Ich bedanke mich bei allen Kräften von Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehr, Produktionsleitung, Security, letztendlich beim Veranstalter und bei den Fans, die hier in Wacken und in friedlicher Weise drei interessante Tage verbracht haben."
Quelle: ots Meldung der Polizei
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