In der neu erbauten Mehrzweckhalle in Kiebitzreihe fand heute Abend die diesjährige Jahreshauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes Steinburg statt.

Nach Eröffnung und Begrüßung der Anwesenden, darunter auch erstmalig der neue Landrat des Kreises Steinburg Dr. Dr. Kullik, durch Kreiswehrführer Frank Raether wurde durch Anwesenheit von 136 von 146 Delegierten die Beschlussfähigkeit festgestellt.

In seinem Jahresbericht stellte Kreiswehrführer Frank Raether fest, dass sich die Aufgaben des Kreisverbandes in den letzten Jahren deutlich verlagert haben. "War es vor über zehn Jahren noch das Schreiben von umfangreichen Begründungen für Ehrungen, das Entwerfen von "blumigen" Reden zu Festen, anlässlich Fahrzeugübergaben, Jubiläen und Einweihungen von neuen Feuerwehrhäusern, so sind es heute vermehrt Diskussionen und Stellungsnahmen um den Fortbestand unserer Wehren in den Gemeinden, die Ausbildung ihrer Mitglieder und die Suche nach geeigneten Führungskräften auf allen Ebenen, die uns beschäftigen", so Raether weiter. Dabei müsse man sich eingestehen, dass es nicht um den bedingungslosen Erhalt aller Feuerwehren geht.
Nur wer sich in den letzten Jahren ernsthaft um die Einsatzbereitschaft seiner Feuerwehr bemüht hat, wird in der Zukunft sicher und beständig seine Arbeit fortsetzen können.
Hinsichtlich der Mitgliederentwicklung konnte dem Abwärtstrend aus 2009 noch einmal entgegengewirkt werden. Die Zahl der Mitglieder aus Einsatz- und Reserveabteilungen stieg um ganze Neun Mitglieder. Bei den Jugendfeuerwehren konnte sogar ein Zuwachs von 30 Mitgliedern verzeichnet werden.
In aller Deutlichkeit machte Frank Raether klar, dass das Vorhaben des Bundes und dessen Planer bezüglich des neuen Elbtunnels im Verlaufe der Autobahn 20, den Brandschutz nicht wie bei seinem "kleinen Bruder" in Hamburg durch eine Berufsfeuerwehr, sondern durch ehrenamtliche Einsatzkräfte sicherzustellen, der falsche Weg ist.
Die Einsatzzahlen gingen in 2009 auf etwas über 1500 Einsätze zurück, trotzdem sind es immernoch ca. Vier Einsätze pro Tag für die Feuerwehren im Kreis Steinburg.
Besonders erfreut zeigte sich Kreiswehrführer Raether über die Wertschätzung des Ehrenamtes durch Teile der Bevölkerung. Beispielsweise gewährt ein Schwimmbad seinen Feuerwehrkräften freien Eintritt. Besonders motivierend wirken die Danksagungen durch Geschädigte im Nachhinein.
"Das flächendeckende, ehrenamtliche, gemeindliche Feuerwehrwesen ist aus meiner Sicht nach wie vor das wirkungsvollste und auch wirtschaftlichste Instrument der Gefahrenabwehr in unserem Lande", so Frank Raether. Diese gilt es mit allen Mitteln in der Zukunft zu erhalten.

Kreisjugendfeuerwehrwart Olaf Nagel ging in seinem Jahresbericht noch einmal besonders auf den Anstieg der Mitgliederzahlen ein. Er zeigte sich erfreut, jedoch sei man noch nicht auf dem Stand von 2005, obwohl es damals zwei Jugendfeuerwehren im Kreis weniger gab. Nagel nutzte die Versammlung um für das freie Soziale Jahr beim Kreisfeuerwehrverband zu werben. Für 2010 liegen hierfür noch keine Bewerbungen vor.

Der Geschäftsführer Marcel Hehr trug der Versammlung die Jahresrechnung 2009 vor, aus der hervorging, dass der Kreisfeuerwehrverband insgesamt Ausgaben in Höhe von 703.464,29