Gegen 18:40 Uhr ist ein Passagierschiff auf dem Nord-Ostsee-Kanal in Höhe der Weiche Dükerswisch aus dem Ruder gelaufen und mit einem Tankschiff havariert.

So lautete die erste Meldung im Zuge der Alarmierung, woraufhin der Einsatzleiter Michael Ebert, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Holstenniendorf, die Technische Einsatzleitung mit der Gruppe Information und Kommunikation sowie den Stabsmitgliedern alarmieren ließ.

Nachdem die Technische Einsatzleitung die mobile Befehlsstelle in Holstenniendorf errichtet und in Betrieb genommen hatte, wurde schnell deutlich, dass schnelles Handeln nötig war. Das Tankschiff war mit einer unbestimmten Menge Epichlorhydrin beladen und war augenscheinlich leckgeschlagen. Epichlorhydrin ist leicht entzündlich, giftig und stark gesundheitsschädigend. Es galt nun als Erstes die Personen zu retten, die sich auf den Schiffen befinden, vor allem aber auch die, die bereits vor Panik ins Wasser gesprungen waren und nun zu den Ufern schwammen.
Durch den Einsatzstab wurden umfangreiche Rettungsmittel aus verschiedenen Nachbarkreisen angefordert, um die Personen zu retten und in die umliegenden Krankenhäuser zu verbringen. Diese waren bereits über die Lage informiert und stellten sich auf eine Vielzahl von Verletzten ein. Bereitstellungsort und Lotzenstellen mussten ausgeguckt und besetzt werden. Der bei dieser Übung als "Organisatorische Leiter Rettungsdienst" (OrgL) eingesetzte Kamerad, Nils-Thorge Glöy hatte mit seinem Kollegen von der RKiSH hatte alle Hände voll zu tun.

Auf Höhe der Havarie wurde auf einem Feld eine Verletztensammelstelle erreichtet, wo die Personen ihrem Verletztungsbild entsprechend kategorisiert und dann abtransportiert wurden.
Unter in Hilfenahme verschiedener Feuerwehrboote wurde versuchet die Leckage mit Ölschlengeln einzugrenzen.
Glücklicherweise stellte sich heraus, dass es sich bei dem austretenden Stoff nur um Hydrauliköl handelt, von dem Tankschiff ging also keine Gefahr mehr aus.

Ein Schwerpunkt der Übung war die Zusammenarbeit der einzelnen Stabsbereiche. Bei dieser zweiten Übung im Jahresprogramm der TEL wurde besonders die Teamarbeit mit dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst erprobt.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Medienbetreuung.
Der Stabsbereich hatte unter der Leitung des Kreispressewartes eine mobile Pressestelle einrichten lassen und müsste diesmal selbst vors Mikrofon. (Foto)

Nach fast vier Stunden beendete die Übungsleitung, die unter der Leitung vom stellvertretenden Kreiswehrführer Bernd Pusch aus dem Feuerwehrgeräte die einzelnen Lagen eingespielt hatte, die Übung. Nach dem Rückbau begaben sich alle Beteiligten ins Feuerwehrgerätehaus zur Nachbesprechung. Gegen Mitternacht war die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt und alle Einsatzkräfte waren zurück in der Kreisfeuerwehrzentrale.

Bilder: MeÖff-Team