Der Neujahrsempfang des Kreisfeuerwehrverbandes Steinburg jährte sich zum zehnten Mal. Auch dieses Jahr waren die Wehrführer zu einem Empfang in die Kreisfeuerzentrale geladen.

Kreisbrandmeister Frank Raether eröffnete den Empfang und wünschte Allen ein frohes und gesundes neues Jahr 2009. Sein besonderer Dank galt dem Förderverein des Kreisfeuerwehrverbandes, dem neben Firmen, Versicherungen, Privatpersonen, Ämtern und Gemeinden auch Feuerwehren angehören, den Verband und Verein hatten eingeladen.

Neben seinem Blick in das bevorstehende Jahr wagte er auch einen Blick in die noch fernere Zukunft der Feuerwehren und stellte die Frage, wie denn unsere Feuerwehren in der fernen Zukunft aussehen. Die Feuerwehren kämpfen mit sinkenden Mitgliederzahlen und sind in vielen Augen ein großer Kostenfaktor. Kritiker gibt es genug, ob sie Fachleute sind oder nicht.

Als Gastdozent war hierzu Ingmar Behrens für den Landesfeuerwehrverband Fachbereichsleiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit geladen. Er berichtete aus dem Landesfeuerwehrverband Schleswig-Holstein und den dort bereits gelaufenen Kampagnen zum Thema Nachwuchsgewinnung, unter anderem ein Imagefilm über Feuerwehren in Schleswig-Holstein sowie die Mitmachtage auf der Norla, die großen Zuspruch fanden. Eine zu Diskussionen führende Kampagne zur Mitgliedergewinnung war die Abbildung einer Klorolle mit dem letzten Blatt. Jeder kennt diese Situation, wenn man auf dem stillen Örtchen sitzt und die Klorolle zu Ende geht. Die Feuerwehren haben damit bildlich gemacht, dass die Träger der Feuerwehr, die Gemeinden, und der Bürger nicht in die Situation geraten, dass in einem Notfall nur noch der letzte Feuerwehrmann kommt.

Die Mitmachtage geben dem Bürger die Möglichkeit in die Rolle eines Feuerwehrangehörigen zu schlüpfen. Beginnend bei der Einkleidung bis zum Fahren eines Löschangriffes. "Ein Anfang ist also gemacht!", Ingmar Behrens.

Die demografische Entwicklung in Deutschland, hin zu weniger Nachkommen erreicht auch die Feuerwehren: Es fehlt der Nachwuchs!
Wie können die Feuerwehren diesem Problem in Zukunft entgegen wirken? Es geht um die Außenwirkung der Feuerwehren, wie präsentieren sich unsere Feuerwehren und was tun sie um diesem Effekt entgegen zu wirken. Die Feuerwehren müssen sich über ihre Vorbildfunktion im Klaren sein. Sie sind Uniformträger und stehen somit im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Über 95% der Bevölkerung stehen nicht im direkten Kontakt zu einer Feuerwehr und bilden sich ihr Urteil rein über den öffentlichen Auftritt der Feuerwehren. Damit über diesem Weg keine Vorurteile entstehen, muss sich die Feuerwehr über ihren öffentlichen Auftritt im Klaren sein. Nur so gelingt es für die Arbeit der Feuerwehr zu werben und aktiv Mitglieder zu gewinnen.

Natürlich veranstalten die Feuerwehren Öffentlichkeitstage oder Feste, es sind jedoch neue Ideen erforderlich um den Bürger aufmerksam zu machen. Vergleicht man jedoch die Mittel, die den Feuerwehren und ihren Trägern für die Mitgliederwerbung zur Verfügung stehen mit Werbemittel von großen Unternehmen, dann wird schnell deutlich, dass es schwierig ist, dieser Werbeflut, die sich Tag täglich dem Bürger bietet gleich zu kommen. Es genügt nicht das einmalige werben. Erst das Wiederholen und die ständige Präsenz zeigt die erwünschte Wirkung.

"Die Feuerwehren auf dem Weg in die Zukunft - mitmachen statt zusehen", so Ingmar Behrens.
Der Vortrag Ingmar Behrens soll ein Denkanstoß für die Feuerwehren sein und war gleichzeitig Stoff für angeregte Diskussionen zum Ende des Empfanges.

Selbst die Feuerwehrfachpresse, das Feuerwehr Magazin in Ausgabe 12, hat sich bereits mit diesem Thema beschäftigt.