Nach kurzer Bauzeit konnte heute in Elmshorn Richtfest gefeiert werden. Hier wird künftig die Integrierte und die Kooperative Regionalleitstelle von einem gemeinsamen Standort aus agieren.

Der Bauherr und Investor Michael Winke begrüßte die geladenen Gäste.

In seinem Grußwort erinnert Landrat Dr. Grimme an die innovative Entscheidung der Kreise für die Einrichtung der Integrierten Regionalleistelle IRLS im Jahre 2001; sie ist Grundlage der künftigen Kooperation. "Die intensive Zusammenarbeit zwischen den Kreisen und der Landespolizei ist das Ergebnis offen und partnerschaftlich geführter Gespräche und Planungen," erklärt Dr. Grimme.

Landespolizeidirektor Burkhard Hamm betont in seiner Rede, dass Schleswig-Holstein durch die Straffung seiner Leitstellenstrukturen eine Vorreiterrolle übernommen hat. "Kooperative Regionalleitstellen, in denen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst unter einem Dach arbeiten und die mit einer einheitlichen Technologie im Verbund mit den polizeilichen Regionalleitstellen in Kiel und Lübeck betrieben werden, sind einmalig in der Bundesrepublik Deutschland," hob Hamm ausdrücklich hervor.

Die drei Westküstenkreise haben bereits im Jahr 2001 mit der Einrichtung der bundesweit ersten kreisübergreifend arbeitenden Leitstelle innovative Akzente in der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr gesetzt. Die bis dahin mit den Kreisgrenzen einher gehenden Zuständigkeitsbereiche der seit den 1970er-Jahren bestehenden Kreisleitstellen wurden aufgegeben, um sich in einer wirtschaftlicheren und leistungsfähigeren Einrichtung wieder zu finden. Das fachlich-organisatorische Konzept der Integrierten Regionalleitstelle Elmshorn wurde in den Folgejahren mehrfach unverändert für andere Regionen Deutschlands übernommen. Auch die Realisierung des Bauprojektes als Investorenlösung - 2001 noch ein Novum - gehört heute zum quasi Standard bei Baumaßnahmen der öffentlichem Hand.

Die Kooperation mit der Landespolizei ist eine wirtschaftlich und fachlich vernünftige Fortsetzung des Ursprungsgedankens, die Koordinierungsaufgabefl bei Not- und Unglücksfällen an einer zentralen Stelle zu bündeln. Kaum ein Einsatz der Feuerwehren findet ohne die gleichzeitige Präsenz der Polizei statt. Es ist daher nur schlüssig, auch die Leitstellen beider Aufgabenbereiche unter Nutzung größt möglicher Synergien an einem Standort zusammen zu bringen.

Eine engagierte Projektgruppe aus Vertretern der Landespolizei und der kommunalen Leitstellen hat in den letzten sechs Jahren ein technisches Konzept erarbeitet, dass eine optimale Verzahnung der Bereiche bei getrennter Aufgabenwahrnehmung ermöglicht. So werden die Einsatzleiter der Polizei zukünftig mit der identischen Einsatzleitrechner- und Nachrichtentechnik wie ihre Kollegen von Feuerwehr und Rettungsdienst arbeiten.

Mit der Bildung von Kooperativen Regionalleitstellen an den Standorten Elmshorn und Harrislee bei Flensburg sowie von polizeilichen Regionalleitstellen in Lübeck und Kiel entsteht gleichzeitig ein Sicherheitsnetzwerk mit gegenseitiger Vertretungsmöglichkeit bei Ausfall einer kompletten Einrichtung.

Die Leitstelle in Harrislee wird derzeit mit der erforderlichen Nachrichten- und EDV-Technik ausgestattet. Diese wurde durch das Land auf der Grundlage eines gemeinsamen Pflichtenheftes EU-weit ausgeschrieben. Den Zuschlag für die Lieferung aller vier Leitstellen des Landes hat die Firma Eurofunk Kappacher erhalten.

Mit den technischen Installationen in Elmshorn soll ab Januar 2009 begonnen werden - eine Betriebsaufnahme ist für den Herbst 2009 vorgesehen.