Der KFV präsentierte heute den unter der Federführung der schleswig-holsteinischen Jugendfeuerwehr entstandenen Werbe- und Imagefilm mit Kino-Niveau.

Möglich gemacht haben dies die Sparkassen in Schleswig-Holstein mit einem großzügigen Sponsoring. Im Kreis Steinburg wurde dieser Werbe- und Imagefilm heute erstmals vorgestellt.
Schleichender Mitgliederschwund durch die demografische Entwicklung, geändertes Freizeitverhalten und gestiegene Flexibilität am Arbeitsplatz machen es nötig, dass die Feuerwehren mit neuen Werbemitteln auf "das schönste Hobby der Welt" hinweisen müssen - um auch künftig ein flächendeckendes Hilfeleistungssystem im Lande aufrechterhalten zu können. Mit Unterstützung des Innenministeriums des Landes Schleswig-Holstein und der schleswig-holsteinischen Sparkassen wurde mit großem technischem Aufwand eine interaktive DVD erstellt, auf der die gesamte Bandbreite der Feuerwehrarbeit dargestellt wurde. Die Feuerwehren sollen den Streifen vorrangig in Schulen und Kindergärten, aber auch bei öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen einsetzen. Ein derartiges Filmprojekt der Feuerwehren ist in Deutschland bisher einmalig.

Vermehrt werben die Freiwilligen Feuerwehren in Schleswig-Holstein nun auch kampagnenmässig unter der Federführung des Landesfeuerwehrverbandes, um u.a. den Anteil an Jugendlichen in den Jugendfeuerwehren, aber auch Frauen und Migranten in den Einsatzabteilungen zu erhöhen. Die Produktion des neuen Image- und Werbefilms ist da nur ein Baustein. Der Film ist als interaktive DVD angelegt, bei der neben einem 12minütigem Haupttrailer sieben Themenbausteine angesteuert werden können: Jugendfeuerwehr, Ausbildung, Frauen in der Feuerwehr, Brandschutzerziehung, Unfallversicherungsschutz, Tipps zur Öffentlichkeitsarbeit, Einsatzspektren. Zudem befindet sich auf der silbernen Scheibe ein Beraterhandbuch für die Feuerwehren zur Umsetzung von so genannten "Mitmachtagen", die als Ergänzung, bzw. Alternative zu den klassischen "Tagen der offenen Tür" gedacht sind.

Am heutigen Samstag wurde im Kulturhof in Itzehoe der Werbe- und Imagefilm erstmals im Kreis Steinburg vorgestellt.
Zu der Erstvorstellung waren alle Amts- und Gemeindewehrführer sowie Jugendwarte eingeladen, die jeweils ein Exemplar für ihre Feuerwehr erhalten haben, um so auch in der örtlichen Feuerwehr den Gedanken des Werbe- und Imagefilmes weiterzuführen.
Kreiswehrführer Frank Raether sagte bereits am Vortage in einem Radiointerview, dass es 10 vor 12 sei. Ein Rückblick auf das Jahr 2007 zeigt, dass die Einsatzzahlen um 25% gestiegen sind, was in etwa 300 Einsätzen entspricht. Hingegen sind die Mitgliederzahlen um 5% zurückgegangen, das entspricht 200 Mitgliedern.
Diese Entwicklung belastet die Steinburger Feuerwehren enorm.
Das Brandschutzgesetz sagt aus, dass eine Freiwillige Feuerwehr aus mindestens 18 Mitgliedern der Einsatzabteilung sowie 9 der Reserveabteilung bestehen muss. Viele der Steinburger Feuerwehren erfüllen diese Auflage nicht mehr. Auch in dieser Sache soll der Werbe- und Imagefilm die Mitgliedergewinnung vorantreiben.
Kreispräsident Hans-Friedrich Tiemann stellte in seinem Grußwort fest, dass sich das Einsatzspektrum der Freiwilligen Feuerwehren gewaltig vergrößert hat. Beispielhaft erwähnte er umgestürzte Chemikalientransporter bis hin zur Hilfe bei katastrophalen Witterungslagen. So vielseitig das Einsatzgeschehen, so vielseitig sind auch die Einsatzkräfte. Das Engagement stößt jedoch an seine Grenzen, wo sich die Frage nach der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt stellt. Wir müssen alles tun, um ein weiteres Absinken der Mitgliederzahlen bei den Wehren zu verhindern, so der Kreispräsident.
Da der Sparkassen und Giroverband Schleswig-Holstein mit erheblichen finanziellen Mitteln das Gesamtprojekt unterstützt hat, dankte Frank Raether Peter Hell als Vertreter des Vorstandes der Sparkasse Westholstein.
Jan Müller-Tischer, der unter anderem einen Beitrag über die Landesfeuerwehrschule Schleswig-Holstein produziert hat, führte die Teilnehmer durch die Veranstaltung und zeigte mehrere kleinere Filmsequenzen.
Bevor die Wehrführer, die guter Dinge waren, dass der Imagefilm die gezielte Wirkung erreichen wird, zurück in ihre Heimatorte fuhren, dankte Frank Raether der Familie Zanner für die Bereitstellung der Räumlichkeiten, die mit dem Kulthof ein ganz neues Ambiente darstellte.

Foto: F. Paulsen