Steinburger Führungskräfte nutzen Fortbildungsabend für weitere Verbesserung der öffentlichen Sicherheit.

Am Anfang eines jeden Feuerwehreinsatzes steht die Alarmierung der freiwilligen Helfer. Diese soll möglichst zielgerichtet und dem Einsatzanlass angemessen erfolgen. In modernen Leitstellen hat längst der so genannte Einsatzleitrechner die Aufgabe übernommen Mensch und Technik entsprechend einem Einsatzstichwort in Abhängigkeit von der Einsatzart, dem Einsatzort und der Tageszeit zum Einsatz zu bringen. Der Planungsaufwand im Vorwege ist enorm - die Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehren sind in der Pflicht verschiedene Einsatzszenarien fachlich zu planen und mit Einsatzkräften zu hinterlegen. Die konkreten Planungen der Feuerwehr werden dann im Einsatzleitrechner hinterlegt und bilden die Grundlage für zukünftige Alarmierungen.

Eine mit Fachleuten von Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren aus allen Teilen des Landes Schleswig-Holstein besetzte Unterarbeitsgruppe der Projektgruppe Digitalfunk hat sich über den Zeitraum von fast zwei Jahren mit der Ausarbeitung von zeitgemäßen modular aufgebauten Einsatzstichworten inklusive einer Planungsrichtlinie für die bedarfsgerecht zu hinterlegenden Einsatzkräfte, Fahrzeuge und Sondergeräte beschäftigt. Herausgekommen ist ein umfangreiches Paket aus Einsatzstichworten und Handlungsempfehlungen für die Planer in den Feuerwehren. "Sofern alle Leitstellen in Schleswig-Holstein sich der Rahmenempfehlung anschließen können wir bald auf eine landeseinheitliche Grundstruktur aufbauen, das wäre ein wichtiger Qualitätsgewinn" betont der Leiter der Arbeitsgruppe und Elmshorner Leitstellenchef Stephan Bandlow-Hoyer. Bandlow-Hoyers Wunsch könnte sehr schnell Realität werden, denn nach dem Leitstellenbereichen Kiel (zuständig für Kiel, Plön und Rendsburg-Eckernförde) und Nord (Flensburg, Schleswig-Flensburg, Nordfriesland) hat sich auch die seit 2001 für die Kreise Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg tätige Leitstelle in Elmshorn längst für das fortschrittliche System entschieden.

Die neuen Einsatzgrundlagen waren für den Steinburger Kreiswehrführer Frank Raether denn auch Grund genug die Wehrführer und Stellvertreter seiner 102 Freiwilligen Feuerwehren und drei Werkfeuerwehren zu zwei Schulungsmaßnahmen einzuladen. "Der Einsatz der richtigen Mittel und Kräfte gleich zu Einsatzbeginn ist das Fundament eines jeden Einsatzes, die Vorplanungen durch die örtliche Wehrführung haben dabei einen elementaren Stellenwert" nennt Raether auch gleich den Grund für sein Bestreben nach bestmöglicher Information seiner Führungs- und Leitungskräfte.

Für die Schulungsabende konnte Raether mit dem Glückstädter Wehrführer Ties Thießen, dem Elmshorner Lagedienstführer Börje Wolfskämpf und Stephan Bandlow-Hoyer gleich drei Mitglieder der Arbeitsgruppe als Referenten gewinnen. Vor "vollem Haus" stellten die drei Urheber das Grundkonzept und die Auswirkungen für die Feuerwehren dar. "Die anschließenden Rückmeldungen aus den Wehren zeigen, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben" zieht Frank Raether ein erstes Resümee. In den Veranstaltungen begrüßte Raether auch interessierte Gasthörer aus dem Zuständigkeitsgebiet der Kooperativen Regionalleitstelle Nord unter ihnen auch Nordfrieslands Kreiswehrführer Christian Albertsen.

Bis zum Sommer 2008 soll das neue Stichwortkonzept für die Feuerwehren im Kreis Steinburg eingeführt werden. Nach den guten Erfahrungen mit den Schulungsveranstaltungen in der Steinburger Kreisfeuerwehrzentralen möchte man im Frühjahr auch in Dithmarschen und Pinneberg vergleichbare Termine anbieten "den Feuerwehren nur einen Stapel Papier zum Selbststudium zu übergeben wäre eindeutig der falsche Weg - wir setzen hier auf einen fruchtbaren Dialog zwischen der Arbeitsgruppe und den zukünftigen Bedarfsträgern" sagt Frank Raether. Die positiven Reaktionen aus den Feuerwehren geben ihm Recht!