Heute führte die Landespolizei ein Übungsszenario - Banküberfall mit Geiselnahme - in Schacht-Audorf durch.
An der Übung beteiligt waren neben der Landespolizei Schleswig-Holstein auch Spezialkräfte benachbarter Bundesländer. Die Übung begann gegen 13 Uhr. Anwohner in Schacht-Audorf wurden rechtzeitig zuvor über das Vorhaben in Kenntnis gesetzt. Aufgrund von anrückenden Polizeieinheiten, Absperrmaßnahmen und in der Folge Abarbeitung der stationären Lage kam es im Bereich rund um die Dorfstraße zu Behinderungen. Kurz nach 12.30 Uhr haben drei mutmaßliche Täter drei Angestellte der Bank und eine unbestimmte Anzahl von Kunden als Geisel genommen. Sie fordern die Herausgabe von Bargeld und ein Fluchtfahrzeug. Der Tatort wurde abgesperrt. Gegen 17.30 Uhr verhandelt die Polizei mit den Geiselnehmern. Ziel ist, den komplexen und ausgesprochen sensiblen Sachverhalt stationär zu klären. Im gedachten Verlauf ist das Übungsende für Mitternacht vorgesehen. Ob der tatsächliche Verlauf dem gedachten entspricht, blieb abzuwarten. Gegen 22.53 Uhr - die letzten beiden von insgesamt vier Geiselnehmern werden von der Polizei überwältigt und festgenommen. Bereits zuvor identifizierten Einsatzkräfte eine Frau als mögliche Mittäterin, nachdem sie die Bank verließ. Ein Täter wurde in Tatort nähe überwältigt. Eine Geisel konnte um 22.38 Uhr verletzt in Sicherheit gebracht werden.
Der Schwerpunkt lag in der Bewältigung eines komplexen und hoch sensiblen Sachverhalts als stationäre Lage. Ziel war insbesondere, das Zusammenwirken der Einsatzkräfte zu üben, aber auch die Kommunikation untereinander und die Alarmierung der Einheiten standen im Mittelpunkt der Betrachtung. Wenn auch die Übung einige kleine Schnittstellenprobleme offen legte, so ging das Konzept der
Landespolizei auf. Die Übungsleitung aus Kiel ist mit dem Verlauf und dem Ergebnis zufrieden. Rund 300 Polizeibeamte waren an der Übung beteiligt, darunter auch Spezialkräfte aus Bremen und Mecklenburg-Vorpommern.
Erstmals war auch ein Führungsfahrzeug der Feuerwehr des Kreises Steinburg an einer solchen Übung beteiligt. Seit einigen Jahren besteht auf Grund der gemeinsamen täglichen Arbeit auch die Zusage in Sonderlagen mit entsprechender Technik zu unterstützen. Der Einsatzleitwagen II diente einem Einsatzabschnitt als mobiler Führungs- und Kommunikationsraum. Das Fahrzeug wurde ausschließlich von Polizeibeamten besetzt. Die Feuerwehr sorgte lediglich für die Stromversorgung und die erste Einweisung in die Technik.
Kreiswehrführer Frank Raether, selbst aufmerksamer Beobachter, der Übung freute sich über die durch aus guten Erfahrungen die hier gesammelt werden konnten. Gerade auch im Hinblick auf die neu gebildeten Kooperativen Leitstellen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst begrüßte er diese Zusammenarbeit.
- Details