Der Kreisfeuerwehrverband hatte alle in täglichen nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr tätigen Organisationen zu einer aktuellen Informationsveranstaltung in die Kreisfeuerwehrzentrale Nordoe eingeladen.
So nahmen neben den Vertretern der Technischen Hilfswerks und des Rettungsdienstes, die Wehrführungen oder deren Fernmeldesachbearbeiter und die Amtswehrführer teil.
Ziel der Veranstaltung war, über die in diesem Jahr anstehende Modernisierung durch Einführung der digitalen Alarmierung zu informieren und die in wenigen Jahren vorgesehene Einführung des Digitalfunks zu erläutern. Mit über 120 Teilnehmer war der größte Schulungsraum randvoll.
Über die Einführung der digitalen Alarmierung referierte der Leiter der Regionalleitstelle Elmshorn Stephan Bandlow-Hoyer. Er stellte den Stand der Ausschreibung des digitalen Alarmierungsnetzes dar. Es gäbe zwar einen Rückstand um drei Monate, jedoch stelle das kein Hindernis bei der Einführung in diesem Jahr dar, machte er anhand einer Zeitschiene deutlich.
Stephan Bandlow-Hoyer erläuterte die Realisierungsstufen vom Alarmgeber in der Leitstelle über die Digitalen Alarmumsetzer bis hin zu den Digitalen Funkmeldeempfängern bei den Einsatzkräften und Steuergeräten an den Sirenen in den Gemeinden.
Kreiswehrführer Frank Raether wies auf die von den Gemeinden gestellten Zuschussanträge hin und zeigte sich optimistisch, dass die beantragten 1600 Funkmeldeempfänger und die Sirenensteuergeräte finanziell besonders hoch aus Feuerschutzsteuermitteln gefördert werden können. Ein zügiger Abschluss der Modernisierung des Alarmnetzes im Jahr 2008 sei dadurch möglich.
Über die Einführung des Digitalfunks in Schleswig-Holstein referierte Jürgen Jensen, KFV Nordfriesland, der in verschiedenen Arbeitsgruppen auf Landes- und Bundesebene führend an den Veränderungen im Funknetz Schleswig-Holsteins mitwirkt.
Jürgen Jensen erklärte den Feuerwehrführungskräften die Gründe für den notwendigen Systemwechsel vom analogen Funk zum Digitalfunk.
Neben der Anpassung an technische Veränderungen sind es insbesondere auch finanzielle Gründe, die den Wechsel notwendig machen, denn digitale Technik ist heutiger Standart und dadurch wesentlich günstiger.
Die Fahrzeugfunkgeräte in den Feuerwehrfahrzeugen sind größtenteils über 30 Jahre alt und müssten als erstes ersetzt werden.
Voraussichtlich im Jahr 2009 wird das Digitale Funknetz in Betrieb gehen, die Fahrzeugfunkgeräte sollten dann innerhalb von zwei Jahren ausgetauscht werden. Für die Handsprechfunkgeräte (die kürzlich vermehrt gestohlen wurden, SHZ berichtete) wird eine Migrationszeit von 10 Jahren vorgeschlagen, somit haben die Gemeinden bis ins Jahr 2020 Zeit, diese zu ersetzen. Jürgen Jensen konnte auch schon die neuen Funkgeräte vorstellen. Die Fahrzeugfunkgeräte sind mit GPS ausgestattet und werden wesentlich günstiger in der Beschaffung sein als bisherige 4-m-Band Funkgeräte, nicht zuletzt wegen der geplanten landesweiten Ausschreibung der benötigten 19000 Geräte.
Auch hier wird eine Förderung aus Mitteln der Feuerschutzsteuer erwartet.
Nach intensiver Diskussion über die zu erwartenden Neuerungen bedankte sich Kreiswehrführer Frank Raether bei den beiden Referenten über die neuen und intensiven Erkenntnisse, mit denen die Teilnehmer zurück zu ihren Organisationen bzw. ihren Gemeinden gehen konnten.
Gleichzeitig kündigte er weitere Informationsveranstaltungen in Kürze zu anderen Themen an.
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