Zu einem Feuer in der Paul-Dohrmann Schule wurde am
heute die Feuerwehr alarmiert. Hierbei handelt es sich um eine Förderschule in der rund 150 Schüler unterrichtet werden.

Fast sechs Stunden haben die Lösch- und Aufräumarbeiten bei dem Großfeuer an der Elmshorner Paul-Dohrmann-Schule gedauert. Nach der ersten Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehr Elmshorn rückten die letzten Kräfte gegen 23 Uhr wieder ein. Um 0.30 Uhr war die Wehr mit einem kleinen Aufgebot für weitere Nachlöscharbeiten an aufgeflammten
Glutnestern für eine weitere Stunde im Einsatz.

Die Bilanz, die Einsatzleiter Jörn Kerkamm, Zugführer der FF Elmshorn, nach dem stundenlangen Einsatz der 115 Feuerwehrleute der Wehren Elmshorn, Kölln-Reisiek, Horst und Seeth-Ekholt ziehen konnte: Der Lehrerzimmertrakt ist abgebrannt, das Dach eingestürzt. Mit einem gezielten Löschangriff konnte ein Übergreifen des Feuers auf den zweigeschossigen Klassentrakt, der parallel zur Hamburger Straße verläuft, verhindert werden. Die Flammen hatten bereits eine Verbindungstür durchschlagen, ehe die ehrenamtlichen Helfer diese rechtzeitig niederschlugen. "Fünf Minuten später, und der Trakt wäre auch weg gewesen", machte Jörn Kerkamm deutlich. In einem Klassenzimmer des Traktes sprangen die Fenster heraus. Eine Passantin
wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Elmshorner Krankenhaus
eingeliefert. Zudem waren drei Feuerwehrkräfte nach dem anstrengenden
Einsatz unter schwerem Atemschutz mit Kreislaufproblemen zur ambulanten Behandlung in die Klinik gebracht worden.
Das Brandobjekt liegt direkt neben der Elmshorner Feuerwache Süd.
Diese war bald in dichtem Qualm gehüllt. Der riesige Rauchpilz des Feuers war über ganz Elmshorn zu sehen. Die Förderschule ist ein annähernd quadratischer Gebäudekomplex, der einen großen Innenhof
vollständig umschließt. Er besteht aus zwei zweigeschossigen Trakten,
einem eingeschossigen Verwaltungsteil mit dem Haupteingang am Dohrmannsweg und einer Sporthalle mit angrenzendem Sportplatz. Wegen
der engen Bebauung und zahlreichen Bäumen war die Zuwegung für die
schweren Feuerwehrfahrzeuge sehr eng.

Die Feuerwehr nahm den Löschangriff von zwei Seiten vor. Vom Haupteingang am Dohrmannsweg aus über Steck- und Drehleiter sowie im Innenangriff zur Riegelstellung auf den nicht vom Brand betroffenen Gebäudeteil und von der Hamburger Straße aus über den Innenhof zur eigentlichen Brandbekämpfung. Bereits in der ersten halben Stunde stürzte das Dach über dem Brandherd ein. Eine Hitzewolke erfasste den
ersten Angriffstrupp im Innenangriff beim Haupteingang. "Der Trupp war zum Glück nicht im hinteren Bereich und hat dies unbeschadet überstanden", sagte Jörn Kerkamm.

Über den Innenhof schützten die Brandbekämpfer den vorderen Trakt zur Hamburger Straße und nahmen mit mehreren Strahlrohren die direkte Brandbekämpfung vor. Das war schwer und zeitaufwändig. "Die geschlossene Decke des eingestürzten Dachs hat den Brandherd
vollständig abgedeckt", sagte Kerkamm. Weil das Dach teilweise noch an den Wänden verankert war, konnte es wegen weiterer Einsturzgefahr nicht betreten werden. Hier wurde im weiteren Einsatzverlauf Löschschaum eingesetzt.

Ab 21 Uhr konnten die ersten Kräfte aus dem Einsatz entlassen werden.

Die Wehren setzten 55 Kräfte unter schwerem Atemschutz ein. Es wurden 11 C-Rohre, ein B-Rohr und ein Monitor sowie Fognails und ein Schwerschaumrohr vorgenommen. Es wurden 360 Liter Schaummittel
verbraucht, das teilweise noch von einer Halstenbeker Ausrüsterfirma herangeschafft wurde. Der Schlauchwagen des Kreisfeuerwehrverbandes Pinneberg brachte mehrfach neue Atemluftflaschen und Schläuche zur Einsatzstelle.

Auf dem Sportplatz errichtete die FF Elmshorn zusammen mit dem DRK einen Reha- und Erholungsbereich für die Einsatzkräfte. Hier gab es
kalte Getränke, Würstchen und Brot zur Stärkung.

Die Kriminalpolizei Elmshorn hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Der Brandort ist derzeit beschlagnahmt, die Kripo beginnt morgen mit der kriminaltechnischen Untersuchung der Brandstelle.

Zeiten:
16.57 Uhr: 1. Alarm FF Elmshorn;
17.05 Uhr: Vollalarm
23 Uhr: Einsatzende

0.30 Uhr: Alarm FF Elmshorn für Nachlöscharbeiten

Kräfte/Mittel:
FF Elmshorn: 53 Kräfte, 13 Fahrzeuge (3 LF 16/12, 1 TLF 16/25, 1 TLF
24/50, 1 RW 2, 1 ELW 2, 1 DLK 23/12, 1 GW-Öl, 1 GW-T, 1 MZF, 1 Pkw)
FF Kölln-Reisiek: 20 Kräfte, 3 Fahrzeuge (LF 8/6, LF 8, TLF 8/18)
FF Horst: 30 Kräfte, 5 Fahrzeuge (LF 16/12, TLF 8/18, LF 8/6, GW,
MZF)
FF Seeth-Ekholt: 12 Kräfte, 2 Fahrzeuge (TSF-W, LF 8)

DRK-SEG: 26 Kräfte

Rettungsdienst: 3 RTW, 1 NEF, B-Dienst

Polizei und Kripo

Einsatzleiter: Jörn Kerkamm, Zugführer FF Elmshorn

ots Originaltext: Kreisfeuerwehrverband Pinneberg
Foto: Helge Kudenholdt