"Dieser Kreisfeuerwehrverband ist gesund und wehrfähig", unterstrich Landrat Dr. Burghard Rocke.
Steinburger Feuerwehrleute haben im vergangenen Jahr 56 Menschen vor oder aus dem Feuer gerettet, 109 Männer, Frauen und Kinder aus Unfallfahrzeugen befreit. "Aber auch 18 Unfalltote waren zu beklagen", sagte Kreiswehrführer Frank Raether. Gerade diese Einsätze stellten für die Feuerwehrmänner und -frauen eine besonders hohe Belastung dar. Doch auch zwei positive Trends ließ Raether vor 188 Delegierten während der Jahresversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes in der Brokdorfer Sporthalle verlauten: steigende Mitgliederzahlen und weniger Einsätze. Räther: "88 neue Mitglieder - davon allein 22 durch Gründung der 22. Jugendfeuerwehr in Brokstedt. 946 Einsätze - entgegen 1198 im Vorjahr." Einen besonderen Dank richtete der er an die Arbeitgeber, die die ehrenamtlichen Feuerwehrleute während der Arbeitszeit für Einsätze, aber auch notwendige Aus- und Fortbildung freistellten. Er bat, weiterhin großzügig zu verfahren und "unser Ehrenamt weiter stark zu unterstützen".
In seinem Jahresbericht befasste sich Raether insbesondere mit der Verwaltungsreform, von der auch die Feuerwehren betroffen seien. "Bereits jetzt sind es unsere Ämter und damit die Wehren der amtsangehörigen Gemeinden mit ihren Amtswehrführern, die neu strukturiert werden sollen." Aktuell sind dies die Ämter Herzhorn und Hohenlockstedt. Im nächsten Monat wolle der Innenminister ein Konzept zur Bildung von kommunalen Verwaltungsreformen vorlegen. Der Kreis Steinburg sei Mittelpunkt einer dieser Regionen. "Wir können uns mit 106 Feuerwehren und über 4500 Mitgliedern als starken Verband präsentieren", betonte Raether. "Wir haben eine der modernsten und leistungsfähigsten Kreisfeuerwehrzentralen." Vom Reformprozess sollen alle Ebenen betroffen sein, auch die Gemeinden. Und auch da dürften die Feuerwehren sich nicht der Wirklichkeit verschließen. Dort, wo aus wirtschaftlichen Gründen Lösungen gefunden werden mussten, seien einvernehmlich Fusionen erfolgt: in Brokstedt, Störkathen und Blomesche Wildnis. "Auch zukünftig müssen wir zu uns selber ehrlich sein und genau prüfen, wo welche Veränderungen sinnvoll, zweckmäßig und auch notwendig sind."
Bei der Verwaltungsreform müssten auch deren Auswirkungen auf das Ehrenamt untersucht werden, forderte Walter Behrens vom Landesfeuerwehrverband. "Eine Ehrenamtsverträglichkeitsprüfung ist gefordert."
Mit der Ämterfusion der Wilstermarsch mit der Stadt Wilster habe sich Feuerwehr-mäßig nicht viel geändert, hob Amtsvorsteher Eggert Block hervor. Die Wehren seien sehr gut ausgerüstet und ausgebildet, dafür würden die Gemeinden auch in Zukunft sorgen.
"Dieser Kreisfeuerwehrverband ist gesund und wehrfähig", unterstrich Landrat Dr. Burghard Rocke. Das habe sich auch beim ersten Vogelgrippe-Einsatz gezeigt.
Die gute Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst unterstrich Polizeidirektor Uwe Kleinig, und CDU-Landtagsabgeordneter Hans-Jörn Arp lobte die Jugendarbeit in den Wehren. Denn 475 Jungen und 154 Mädchen sind in Steinburger Wehren aktiv, berichtete Kreisjugendfeuerwehrwart Lambert Ganseforth.
Nach dem ausgeglichenen Kassenbericht von Geschäftsführer Axel Schlüter und positivem Rechnungsprüfungsbericht wurden zwei Beisitzer gewählt: Wolfgang Krause und Thomas Nagel. Neuer Rechnungsprüfer ist Fritz Thede.
Text shz - ILKE ROSENBURG
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