Bei einem Wohnungsbrand in der Straße Hinterm Sandberg wurde gestern früh ein 20-Jähriger lebensgefährlich verletzt.
Itzehoe

Mit einer schweren Rauchgasvergiftung wurde gestern Morgen ein 20-Jähriger aus seiner brennenden Wohnung in der Straße Hinterm Sandberg gerettet. Bei dem Einsatz erlitt auch ein Polizist eine Rauchvergiftung und musste im Klinikum behandelt werden.

Das Feuer war aus noch ungeklärter Ursache im zweiten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses, Hinterm Sandberg 30, ausgebrochen. Kurz vor Mitternacht brannte es in der Küche. Ein Anwohner bemerkte die starke Rauchentwicklung und alarmierte die Feuerwehr. Als Itzehoes Wehrführer Peter Happe mit seinen Männern am Einsatzort eintraf, hatten die übrigen Mieter ihre Wohnungen bereits verlassen. Aber ein Mann und ein Kleinkind wurden noch in der brennenden Wohnung vermutet. Ein Polizeibeamter, der mit nassen Tüchern vor dem Mund in die verqualmte Wohnung eindringen wollte, erlitt eine Rauchvergiftung. Der Bewohner konnte gerettet werden. Das Kind hatte, wie sich später herausstellte, bei den Großeltern übernachtet.

Nur unter großen Schwierigkeiten konnte die Feuerwehr ihre Drehleiter in der engen Straße in Stellung bringen. Am Straßenrand geparkte Pkws erschwerten das Manövrieren mit dem großen Auto. Die Feuerwehrmänner drangen, mit Atemschutzgeräten ausgestattet, über die Flurtreppe in die brennende Wohnung ein. Sie fanden dort den 20-jährigen Mann leblos im Schlafzimmer liegen und brachten ihn nach draußen. Während ein Notarzt den Mann versorgte, suchten die Feuerwehrmänner fieberhaft nach dem Säugling. Nur wenige Minuten später dann die erlösende Nachricht von der Polizei: Der Säugling übernachtete bei seinen Großeltern.

Als die Feuerwehrmänner eine reglos am Boden liegende Katze fanden, setzten sie alles daran, das Tier zu reanimieren. Feuerwehrmann Frank Schember: "Da eine Katze neun Leben und der dreijährige Kater Romeo noch nicht alle seine Leben verspielt hatte, schafften wir das." Mit einer so genannten Atemluftdusche aus einem Atemgerät machte er das fast Unfassbare möglich. Nach einigen Minuten öffnete Kater "Romeo " benommen die Augen. Ein kleiner Teller als Trinknapf war schnell besorgt, und nach 15 Minuten nahm "Romeo" den ersten Schluck Wasser auf. Unterdessen brachten weitere Feuerwehrmänner das Feuer in der Küche unter Kontrolle. Da in der Zwischendecke Brandnester vermutet wurden, mussten Teile der Decke aufgebrochen werden. Die Küche wurde durch das Feuer total zerstört. Durch den Rauch ist die Wohnung vorübergehend unbewohnbar.

TEXT: SHZ
Foto KFV