Zum Teil chaotischen Zuständen infolge des Wintereinbruchs hatte die Lage in Deutschland zugespitzt.
Aus Sicht der Meteorologen ist in Deutschland allerdings "das Schlimmste durch", hieß es vom Wetterdienst Meteomedia.
In Nordrhein-Westfalen kam es wegen umgeknickter Hochspannungsmasten zu Stromausfällen, von denen nach Angaben des Stromversorgers RWE etwa 250.000 Menschen betroffen waren.
Katastrophenalarm galt für die westfälischen Kreise Borken und Steinfurt. Dort und im Kreis Coesfeld waren nach Angaben der Bezirksregierung Münster rund 100.000 Menschen ohne Strom. Insgesamt waren laut RWE 50 Hochspannungsmasten nicht mehr funktionstüchtig. Krankenhäuser, Altenheime und viele der zahlreichen Bauernhöfe der Region wurden mit Notstromaggregaten versorgt.
Beim Regierungspräsidium Münster (NRW) wurde ein Krisenstab eingerichtet. Problem war vor allem die teilweise zusammengebrochene Stromversorgung. Das Krankenhaus im westmünsterländischen Vreden musste mit einem Notstromaggregat betrieben werden. In Coesfeld wurde ein Altenheim evakuiert. Grund für die Stromausfälle waren umgeknickte Hochspannungsmasten, die der Last von Schnee und Eis nicht standhalten konnten.
Kurz vor Mitternacht traf gestern beim Kreiswehrführer Frank Raether die Meldung ein, kurzfristig die Verfügbarkeit mobiler Stromerzeuger zu prüfen.
Führungskräfte des Kreisfeuerwehrverbandes, Kameradinnen und Kameraden der Katastrophenschutzeinheiten Löschzug-Gefahrgut, der Technische Einsatzleitung und die Rufbereitschaft der Kreisfeuerwehrzentrale machten mobil.
Das Innenministerium Nordrhein-Westfalens hatte Schleswig-Holstein um eine Mitteilung gebeten, wieviele mobile Stromerzeuger bis zu einer Leistung von ca. 200 kVA mit Bedienpersonal zur Unterstützung im Regierungsbezirk Münster zur Verfügung stehen könnten. Bei einer konkreten Anforderung sollte ein Bereitstellungsraum benannt gegeben werden..
Nach knapp einer Stunde war die Meldung: 10 tragbar 5-10 kVA Stromerzeuger und 13 fahrbare Aggregate von 20-63 kVA stehen für den Einsatz außerhalb des Kreises zur Verfügung.
In einigen Gebieten Nordrhein-Westfalens wurde Katastrophenalarm gegeben.
Nach Polizeiangaben kam es in Nordrhein-Westfalens Straßen zu über 1100 Unfällen. Ein Mann starb bei einem Verkehrsunfall bei Paderborn. 40 Menschen wurden verletzt.
Gegen 10 Uhr gab es heute Entwarnung für die Einsatzkräfte der Feuerwehr - NRW benötige keine Gerätschaften mehr.
Kreiswehrführer Frank Raether bedankt sich bei allen Einsatzkräften, die in der Nacht zu Sonntag aus dem Schlaf gerufen wurden, um den entsprechenden Transport der Stromerzeuger zu organisieren. Bewährt hat sich wiedereinmal der etablierte kleine Krisenstab, der in der Kreisfeuerwehrzentrale eingerichtet wurde. Die moderne EDV- und Telefonanlage erleichterte erheblich die Arbeit.
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