Wer nicht kämpft hat schon verloren! Vor der Kaserne in Kellinghusen wurde Landrat Dr. Rocke von rund 180 Feuerwehrkräften beim wehementem Widerstand gegen Gefährdung des Bundeswehrstandortes Kellinghusen unterstützt.

"Wie vom Schlag getroffen" war Landrat Dr. Rocke, dass der Bundeswehrstandort Kellinghusen nun auch gefährdet ist. Er erinnert daran, dass sich der Kreis bereits 1995 mit dem Thema befassen musste -damals gab es eine Sondersitzung des Kreistages, eine Resolution wurde beschlossen.
"Wir sind damals ganz fix in die Puschen gekommen", sagt Dr. Rocke. Der Kreis hatte damals bereits unter den Folgen der ersten Strukturreform 1992/93 zu leiden: 30 % der Steinburger Bundeswehrarbeitsplätze sind seinerzeit verloren gegangen. Zuerst der Standort Itzehoe. 2001 ging es dann weiter - mit dem Kampf um Hohenlockstedt und Kellinghusen.
"Nimmt man uns nun auch noch Kellinghusen, dann haben wir rund vier Fünftel unserer früheren Bundeswehrstärke eingebüßt. Das ist schlicht und einfach ein Unding und nicht mehr hinnehmbar. Das Maß ist übervoll!" Dr. Rocke betont, dass der Kreis bei weitem nicht nur Verluste an Bundeswehrarbeitsplätzen zu beklagen hatte: "Das Land hat das seinige getan und uns ganze Behörden abgezogen." Er nennt hier das Katasteramt, das Institut für Praxis und Theorie der Schule, das Landesamt für Ausländerangelegenheiten, das Amt für Land- und Wasserwirtschaft und die Landesbezirkskasse. Das Sozialgericht habe man "gerade eben" noch in Itzehoe halten können.
Besonders empört den Landrat die Ungleichbehandlung zu anderen Standorten im Bundesgebiet. Minister Struck will diejenigen schonen, die amerikanische Streitkräfte verloren haben. "Zählen unsere strukturellen Probleme nicht? Wir haben schon in der Vergangenheit stärker gelitten als die meisten anderen. Konversionsmittel sind uns versprochen worden - kein Pfennig ist angekommen."

Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren aus der Stadt Kellinghusen, dem Amt Kellinghusen-Land, Breitenburg und Hohenlockstedt waren bei der Kundgebung vor der Kaserne dabei.
Für die Feuerwehren bedeutet der Auszug von immer mehr Bundeswehreinheiten aus der Region erhebliche Verschlechterung in der Gefahrenabwehr. Rückgang von Mitgliederzahlen in der eigenen Organisation und nun weitere Schließungen von Kasernen und somit weniger Soldaten im Kreis Steinburg gefährden besonders im Katastrophenschutz einen effektiven Schutz der Bürgerinnen und Bürger unserer Heimatregion.