Katastrophenschützer übten in Quickborn den "radioaktiven Notfall" Das Dietrich-Bonhoeffer Gymnasium in Quickborn verwandelte sich unter der Regie von Holger Drescher vom Katastrophenschutz des Kreises Pinneberg zu einer Notfallstation.
Insgesamt 240 Personen , davon Einsatzkräfte des Deutschen
Roten Kreuzes, des Kreisfeuerwehrverbandes, des Technischen Hilfswerkes
(THW) und 100 Angehörige von Jugendfeuerwehren und THW-Jugendgruppen übten
am Samstag für den kerntechnischen Stör- bzw. Unfall. Über 50 Gäste,
darunter u.a. Mitglieder des Führungsstabes des Kreises Pinneberg und
Mitglieder des Kreistages verfolgten die Übung.Das Gymnasium wurde zu einer
Muster-Notfallstation mit insgesamt 13 Stationen. Hier sollen im Ernstfall
die betroffene Bevölkerung und die Hilfskräfte auf radioaktive
Verunreinigung und auf Strahlenbelastung überprüft und behandelt bzw.
dekontaminiert werden. Dr. Wolfgang Grimme dankte allen Teilnehmern für das
große Engagement bei der Vorbereitung und Durchführung dieser Übung. "Solche
Katastrophenschutzübungen sind nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig.
Nur, wenn wir gut vorbereitet sind, können wir im Katastrophenfall zügig und
richtig reagieren, um mögliche Schäden zu minimieren und den Betroffenen zu
helfen."Im Falle eines kerntechnischen Unfalls empfiehlt der Führungsstab
des Kreises Pinneberg den Betroffenen, die Notfallstation aufzusuchen. Der
Leiter des Katastrophenstabes, Jürgen Tober , erläuterte die Aufgaben der
Notfallstation:Medizinische Erstversorgung, Kontaminationskontrolle sowie
Dekontaminationsmaßnahmen, Abschätzen der Strahlenbelastung und Betreuen der
Betroffenen. Zunächst wird in der Station überprüft, ob und ggf. in welchem
Maße die Personen kontaminiert, d.h. mit radioaktiven Partikeln belastet
sind. Personen, die kontaminiert sind, werden schon in der Station
dekontaminiert. Danach wird die Strahlenbelastung abgeschätzt. Diese kann
durch Direktstrahlung, Atmung sowie durch Essen und Trinken entstanden sein.
Abhängig vom Ausmaß der Strahlenbelastung veranlassen die Strahlenärzte des
Kreises Pinneberg eine Einweisung in geeignete Krankenhäuser oder eine
Versorgung mit Medikamenten.Die Hilfsorganisationen sorgen dafür, dass alle
Betroffenen betreut werden und wissen, wo sie sich aufhalten können.Alle
Teilnehmer, die "Betroffenen" sowie die Gäste stärkten sich nach Ablauf der
vierstündigen Übung mit einem Schlag aus der Gulaschkanone.
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