Solide Ausbildung und ständige Fortbildung unverzichtbar
Innenminister Klaus Buß hat am 13. Juni 2003 die neue Landesfeuerwehr-schule in Harrislee (Kreis Schleswig-Flensburg) offiziell ihrer Bestimmung übergeben.

An der Landesfeuerwehrschule finden Führungs- und Speziallehrgänge für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren statt. Ende des Jahres werden dort auch die Beamtinnen und Beamten der Berufsfeuerwehren ihre feuerwehrtechnische Grundausbildung erhalten. Außerdem werden Lehrgänge im Katastrophenschutz angeboten.

"Die Feuerwehren sind inzwischen auf universelle Hilfeleistungen eingestellt und kommen bei nahezu allen Gefahren- und Katastrophenlagen zum Einsatz", sagte Buß bei der Eröffnungsfeier. Rettungsspreizer, hydraulisches Schneidgerät, komplizierte Fahrzeugtechnik, Atemschutzgeräte und Chemie-Schutzanzüge prägten das Bild der Feuerwehren in der Gegenwart. Solide Ausbildung und ständige Fortbildung seien daher unverzichtbar.

Minister Buß wies darauf hin, dass die Kapazität der Schule erheblich erweitert wur-de. Die Platzverhältnisse hätten sich deutlich verbessert. Die Möglichkeiten, um Lehrgangsteilnehmer unterzubringen, seien nunmehr optimal. "Der Neubau der Landesfeuerwehrschule schafft die Voraussetzung dafür, dass der gefährliche, anspruchsvolle und schwere Feuerwehrdienst zum Wohle aller Menschen in Schleswig-Holstein geleistet werden kann", sagte Buß.

Die Landesfeuerwehrschule gibt es seit 1936. Die notwendige Erweiterung war auf dem rund 1,6 Hektar großen Schulgelände an der Süderstraße in Harrislee nicht möglich. Das Land nahm daher das Angebot der Gemeinde an, ein rund 4,2 Hektar großes Gelände im Gewerbegebiet am "Ochsenweg/Oxer" zu kaufen. Der Kreis Schleswig-Flensburg übereignete das Grundstück an der Süderstraße kostenlos an das Land.

Auf dem Gelände "AM OXER" finden Übungen statt, die mit dem praktischen Feuerwehralltag zu tun haben. Ein Löschteich mit Wasserent-nahmestellen, eine schiefe Ebene, eine Brücke mit Straßenunterführung, ein Bahngleis mit Oberleitung, ver-schiedene Übungsflächen sowie ein Übungshaus stehen dort den Feuerwehren zur Verfügung. Um Platz zu sparen und um Fahrten der schweren Feuerwehrfahrzeuge zwischen dem Übungsgelände und der Schule in der Süderstraße durch die Gemeinde Harrislee zu vermeiden, wurden auf dem Übungsgelände "AM OXER" auch die Fahrzeughallen sowie Werkstätten errichtet. In einer modernen Übungshalle können die Lehrgangsteilnehmer unabhängig vom Wetter ausgebildet werden. Ein zeit-gemäßes und funktionales Unterkunfts-, Lehrsaal- und Küchengebäude wurde errichtet. Für Übernachtungen der Lehrgangsteilnehmer stehen 113 Einbettzimmer zur Verfügung. Die Baumaßnahmen für Erweiterung und Umbau der Landesfeuerwehrschule haben 16,5 Millionen Euro gekostet. "Damit liegen wir im Rahmen der ur-sprünglichen Planung", sagte Buß.

1991 begann mit der sich abzeichnenden Auflösung der Katastrophenschutzschule des Landes Schleswig-Holstein eine Diskussion um den Standort der Landesfeuer-wehrschule, die 1995 mit einer Entscheidung der Landesregierung für Harrislee endete. Damit war auch der Neu- und Ausbau sowie die Erweiterung der Landesfeuerwehrschule entschieden. 1996 begannen die Baumaßnahmen am Übungsgelände "AM OXER", das seit Herbst 2000 genutzt wird und hervorragende realitäts-nahe praktische Ausbildungsmöglichkeiten bietet.

Die Landesfeuerwehrschule hat 36 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für die Ausbildung stehen 20 verschiedene Feuerwehrfahrzeuge zur Verfügung, zum Beispiel Einsatzleitwagen, Löschgruppenfahrzeuge, Tragkraftspritzenfahrzeuge oder Gerätewagen Gefahrgut. Die theoretische Ausbildung findet in 14 Lehrsälen statt, darunter zwei Planübungsräume, ein Lehrsaal für die EDV-Ausbildung und ein Techniklehrsaal.

Weitere Bilder siehe unter www.LFS-sh.de