LZ-G und Feuerwehr Itzehoe üben bei der Firma Vishay

Am heutigen Samstag, den 13.05.2017, kam es auf dem Betriebsgelände des Fraunhofer Instituts für Siliziumtechnologie bei Verladearbeiten zu einem größeren Gefahrstoffaustritt, bei dem eine Person verletzt wurde.
Beim routinemäßigen Tausch von IBC-Behältern kam es aus unbekannten Gründen zu einem Unfall, bei dem ein IBC-Behälter von den Gabeln eines Gabelstaplers rutschte und am Auslassventil beschädigt wurde. Ein Mitarbeiter wurde dabei am Bein kontaminiert. Dies war die Ausgangslage für eine größere Übung, bei der die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Löschzug-Gefahrgut und den ansässigen Firmen geübt werden sollte.

Der Fahrer des Gabelstaplers erkannte sofort den Ernst der Lage, denn es handelte sich bei dem Inhalt des IBC-Behälters um 50%ige Flusssäure. Er setzte einen Notruf über die 112 ab und alarmierte das betriebsinterne Emergency Response Team - kurz ERT -, welches besonders auf die Notfallversorgung von Personen bei Gefahrgut-Unfällen geschult ist.

Durch die Leitstelle West wurde darauf hin die Nordwache der Feuerwehr Itzehoe alarmiert sowie Vollalarm für den Löschzug-Gefahrgut des Kreises Steinburg gegeben. Während die Einsatzkräfte zur Einsatzstelle eilten, wurde die verletzte Person durch das ERT versorgt. Das kontaminierte Bein wurde mit Hexafluorine behandelt, einer Calciumlösung speziell für die Behandlung von Flusssäure Unfällen. Im Anschluss wurde die Person dem Rettungsdienst übergeben und ins Krankenhaus verbracht.

Die mittlerweile eingetroffene Feuerwehr Itzehoe wurde vor Ort in die Lage eingewiesen und unternahm daraufhin erste Maßnahmen. Diese waren das Festlegen des Gefahrenbereiches, der Aufbau einer Notdekon und das Ausrüsten eines ersten Trupps. Parallel wurde vom Löschzug-Gefahrgut der AB Dekon Einsatzkräfte in Position gebracht und in Betrieb genommen, ein Trupp und ein Sicherheitstrupp mit schwerem CSA ausgerüstet sowie weitere umfangreiche Stoffrecherche betrieben. Man musste davon ausgehen, dass auch in der Luft Gefahrstoffe vorhanden sein könnten, somit wurden mit Hilfe des CBRN-Erkundungskraftwagens an verschiedenen Stellen um die Einsatzstelle Messungen vorgenommen. Hier konnten leicht erhöhte Werte festgestellt werden, woraus entsprechende Radiodurchsagen veranlasst wurden.

Im Gefahrenbereich wurde durch einen CSA-Trupp eine Noteindeichung mittels Bindemittel durchgeführt sowie der messtechnische Nachweis erbracht, dass es sich bei dem Medium definitiv um Flusssäure handelte. Im Anschluss wurde der IBC abgedichtet und das bereits ausgelaufene Medium vollständig mit Bindemittel gebunden und aufgenommen. Der CSA-Trupp wurde im Anschluss im AB Dekon dekontaminiert. Hier gab es aufgrund des Stoffes die Besonderheit, dass der Dekon-Trupp unter Atemschutz arbeiten musste.

Im Anschluss der Übung gab es seitens der Firma Vishay noch eine Knackwurst und Kartoffelsalat. Anschließend wurde die Ausrüstung wieder einsatzbereit verlastet und die Kameraden konnten mitsamt Fahrzeugen zu ihren Standorten einrücken. Die Erkenntnisse der Übung, welche insgesamt erfolgreich verlaufen ist, werden nun aufgearbeitet und in Zukunft mit berücksichtigt, um im Ernstfall entsprechend schnell und effektiv agieren zu können.

Der LZ-G dankt der Feuerwehr Itzehoe und der Firma Vishay für die gute Zusammenarbeit und die Möglichkeit, das Betriebsgelände des Fraunhofer Instituts für Siliziumtechnologie für eine solche Übung genutzt haben zu können.

Text: Danny Haak | LZ-G Steinburg

Bilder: Fa. Vishay

 

Gefahrstoffaustritt in Firma mit verletzter PersonGefahrstoffaustritt in Firma mit verletzter PersonGefahrstoffaustritt in Firma mit verletzter Person
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