Bereits zum 29. mal findet das WOA ® im Amt Schenefeld statt.
Die Gemeinden Wacken, Gribbohm, Holstenniendorf und in Teilen auch in Besdorf werden vom 02.08.-04.08.2018 wieder von tausenden Heavy Metal Fans besucht.
Zum Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren, auf dem WOA ®, ein
kurzes Interview mit Matthias Venohr, Amtswehrwehrführer des Amtes Schenefeld und Einsatzleiter auf dem WOA®.
Rolf Ruhnke: Matthias, das 29. Wacken Open Air® steht bevor. Am 02.August 2018 ist der Startschuss für das größte Heavy Metal Festival. Wann ist denn der Startschuss für die Feuerwehren des Amtes Schenefeld, in Bezug auf Vorbereitung/Planung?
Matthias Venohr:
Die ersten Kameradinnen und Kameraden gehen gemäß Dienstplan am Montag, den 30. Juli 2018 an den Start. Die Vorbereitungen und Planungen schließen sich seit Jahren gleich an den Nachbesprechungen an, somit ist Wacken eigentlich das ganze Jahr.
Rolf:
Im Amt Schenefeld gibt es 17 Freiwillige Feuerwehren. Ist diese große Aufgabe von diesen Feuerwehren alleine zu bewerkstelligen?
Gibt es Unterstützung aus benachbarten Ämtern?
Matthias: Ja, wir erhalten schon seit Jahren die Unterstützung aus unseren Nachbarämtern, dem Amt Mittelholstein und aus dem Amt Itzehoe-Land.
Rolf: Der Brandschutz für das WOA ® beginnt ja schon vor dem eigentlichen Start des Festivals. Wie viele Dienststunden werden von den Kameraden während dieses Zeitraumes geleistet?
Matthias: Im letzten Jahr wurden über 5200 Personalstunden geleistet, wobei hier die vielen Stunden der Vorbereitung und Nachbereitung noch nicht mit inbegriffen sind.
Rolf: Das Festival Gelände umfasst ja mehrere Hektar. Müssen für die Sicherstellung des Brandschutzes, spezielle Infrastruktur Maßnahmen
getroffen werden?
Z. B. für eine für ausreichende Wasserversorgung.
Matthias: Wir haben durch die vorhandene Infrastruktur eine sehr gutes Wassernetz im Festivalgelände und natürlich die Wasserentnahmestellen in den umliegenden Gemeinden. Wir haben in diesem Jahr aufgrund der Trockenheit noch zusätzlich auf den Park- und Campingflächen sogenannte Feldrandcontainer aus der Landwirtschaft positioniert, als Löschwassertanks (Inhalt ca. 45m³) und uns stehen jederzeit Traktoren mit Güllewagen zur Verfügung, die wir zum Löschwassertransport einsetzen können.
Zum Wetter.
Rolf: In diesem Jahr haben wir eine extreme Trockenheit. Wie stellt sich die Feuerwehr darauf ein, gibt es besondere Maßnahmen für den vorbeugenden Brandschutz?
Matthias: Wie in der Vorfrage schon erwähnt, haben wir die Feldrandcontainer im Einsatz, gerade im Bereich der angrenzenden Wälder. Vorbeugend werden wir die Park- und Campingareale direkt vor der Befüllung wässern und es wird ständig ein Löschfahrzeug im Einsatz sein.
Rolf: Nochmal zum Wetter.
WOA® und Regen, das gehört zusammen. In den vergangenen Jahren hatten die Fahrzeuge der Rettungskräfte, Polizei und Feuerwehren zum Teil erhebliche Probleme, aufgrund verschlammter Wege. Wie sieht die Beschaffenheit der Rettungswege in diesem Jahr aus?
Gibt es bauliche Veränderungen?
Matthias: Aufgrund der im Moment anhaltenden Trockenheit sind alle Flächen auf dem Veranstaltungsgelände sehr gut mit allen Einsatzfahrzeugen zu befahren. Vorbeugend hat die Veranstaltungsleitung trotzdem alle wichtigen Rettungswege mit Fahrstraßen auslegen lassen.
Rolf: Brandschutz sicherstellen für eine Gemeinde ist das eine, den Brandschutz für ein Musik Festival darzustellen eine besondere Aufgabe.
Welche besonderen Aufgaben stellt der Brandschutz, auf einem Musik- Festival, an die Feuerwehr?
Matthias: Neben dem Einsatz auf den Park- und Campingflächen, stellen wir an allen 8 Bühnen auf dem Festivalgelände eine Brandsicherheitswache. Diese eingesetzten Kameradinnen und Kameraden sorgen für die Sicherheit an den Bühnen im Bereich der Technik und bei Pyrovorstellung auf und vor den Bühnen. Wir überprüfen alle Verkaufsstände auf funktionsfähige Feuerlöscher auf dem gesamten Festivalgelände. Zur Koordination dieser Aufgaben und zur Abarbeitung aller Dienste und Einsätzen, besetzten wir ständig ab Montag mit mindestens drei Kameradinnen und Kameraden die gemeinsame Örtliche Einsatzleitung (ÖEL), zusammen mit der Polizei, dem Rettungsdienst und dem Ordnungsamt und das in enger Zusammenarbeit mit der Produktion und dem Veranstalter.
Rolf: Bei einem so großen Festival gibt es viele tragende Köpfe.
Polizei, Rettungsdienst, DRK, Zoll, Ordnungsamt, Feuerwehr und natürlich die Festivalleitung meistern diese große Aufgabe. Wie siehst du die Zusammenarbeit, aus Sicht der Feuerwehr, mit diesen einzelnen Organen?
Matthias: Die Zusammenarbeit in Wacken ist ganz ausgezeichnet, alle eingesetzten Kräfte der BOS und der Behörden, kennen sich seit vielen Jahren, hier gab es nur wenige Veränderungen im Personalstamm und deshalb besteht eine gute gewachsene und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Man kennt sich und man redet miteinander, das ist bei der Durchführung einer so großen Veranstaltung unabdingbar und sehr wichtig.
Zur Person
Matthias Venohr, 48 Jahre
Dienstgrad: Hauptbrandmeister ***
Amtswehrführer der Feuerwehren des Amtes Schenefeld
Gemeindewehrführer Wacken
Einsatzleiter Feuerwehr Wacken Open Air®
Eintritt in die Feuerwehr: 1991
Gemeindewehrführer seit: 2012
Amtswehrführer seit: 2015
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