Eigentlich sollte der neue Gerätewagen-Logistik (GW-L2) im Juni ein besonderes Highlight auf der internationalen Feuerwehr Messe „Interschutz“ in Hannover sein. Durch deren Corona bedingten Ausfall wurde das Vorführfahrzeug dann unspektakulär Ende Juni nach Kellinghusen überführt und nun ohne öffentliche Beteiligung offiziell an die Wehr übergeben.

Im Beisein vom Wehrführer Carsten Kautz, seinem Stellvertreter und Gerätewart Sönke Benn und dem Pressesprecher Klaus Rahlf sagteder Bürgermeister Axel Pietsch:

„Wir sind froh, dass wir nach vier Jahren der Planung der Freiwilligen Feuerwehr Kellinghusen jetzt offiziell ein neues leistungsfähiges Fahrzeug übergeben können und sind stolz auf diese Wehr, die der Bevölkerung in Einsatz- und Katastrophenfällen hilft und sie unterstützt. Für diesen Gerätewagen-Logistik wurde ein Betrag von 293.000 € aufgewendet. Darüber hinaus gibt es einen Bedarfs- und Investitionsplan, der in Absprache mit dem Arbeitskreis Feuerwehr für die Jahre bis 2026 die Anschaffung weiterer Fahrzeuge wie einen Einsatzleitwagen (ELW 1) und ein größeres Hilfeleistungs-Löschfahrzeug (HLF 20) vorsieht.“

Wehrführer Carsten Kautz betonte in seinen Ausführungen, dass das alte Löschfahrzeug LF8-TS mit seinen 34 Jahren bereits 9 Jahre über der Empfehlung des Landesfeuerverbandes lag, nach 25 Jahren Feuerwehrfahrzeuge auszutauschen. Dank guter Pflege konnte es bis zum Schluss einsatzbereit gehalten werden und in der Wehr gute Dienste leisten. Mit dem neuen Gerätewagen-Logistik konnte nicht nur der bisherige Beladungsumfang erhalten, sondern darüber hinaus der Einsatzwert mit modularer, wechselbarer und zusätzlicher Ausrüstung bei weniger Personal gesteigert werden. Durch Rollcontainer mit unterschiedlicher Beladung und einem zusätzlichen Notstromaggregat ist man sowohl für Brandeinsätze als auch für technische Hilfeleistungen noch besser gerüstet. „Der Feuerwehrbedarfsplan wird somit für eine Stadt der Größe Kellinghusens voll erfüllt“, so der Wehrführer.

Der Gerätewart Sönke Benn stellte heraus, dass durch die Ladebordwand am Heck des Fahrzeuges vieles erleichtert wird. Mit dem Allradfahrzeug ist es jetzt möglich, während der Fahrt 1000 m B-Schlauch auch im Gelände kontinuierlich auszulegen, wichtig bei der Wasserförderung über lange Wegstrecken. Insgesamt bietet das Konzept der Rollcontainer eine optimale Unterstützung bei verschiedenen Einsatzszenarien. Im Endstadium werden 10 Container vorgehalten, z.B. beinhalten sie: Schläuche, Pumpen, Atemschutzzubehör, ein aufblasbares Schnelleinsatzzelt, Boxen mit Binde- und Schaummitteln, Geräte für die technische Hilfeleistung, Paletten mit Sandsäcken, etc. Je nach Bedarf können sechs Container eingeladen werden. Der beheizbare und witterungsfeste Aufbau des GW-L2 kann nach einfachem und schnellem Abladen der Rollcontainer auch über eine ausziehbare Außentreppe als Aufenthaltsraum für aus Einsätzen geretteten Personen oder Verletzten oder als Umkleideraum für die aus dem Einsatz kommenden Atemschutzgeräteträger genutzt werden. Eine örtliche Einsatzleitung könnte hier notfalls kurzfristig eingerichtet werden.
Durch außen integrierten Lichtleisten und eingebaute Teleskopscheinwerfern kann mit dem Fahrzeug auch in der Nacht mit weniger Kräften mehr Gerät bewegt werden. Alle Arten von Einsätzen werden effektiv unterstützt.

Da auch in Kellinghusen die Tagesverfügbarkeit der Helfer geschwächt ist, braucht die Wehr dringend Nachwuchs. Ohne Feuerwehr geht es nicht - so ist mit Sicherheit das 100%ige Abstimmungsergebnis unter allen Bürgern Deutschlands vorherzusagen. Die Sicherheit und Hilfe bei Unglückendurch die Freiwilligen Feuerwehren kann nur mit dem persönlichen Einsatz von jedem ehrenamtlichen Mitglied geleistet werden und dieses über 100 Jahre alte bewährte System istin Gefahr, wenn es nicht genügend Menschen gibt, die sich bereit erklären, für andere in höchster Not da zu sein.

Beim Landesfeuerwehrverband heißt es: „Das Ehrenamt fördert Führungsqualitäten und stärkt die Persönlichkeit. Ehrenamtler stehen für soziales Engagement, Sachkompetenz und Willenskraft. Ehrenamt verbessert berufliche Chancen. Die Freiwilligen Feuerwehren bieten Lebensqualität, eine verlässliche Gemeinschaft und eine Vielzahl von Weiterbildungsmöglichkeiten. Menschen in Not zu helfen, schafft neuen Lebenssinn, Selbstwert und Motivation.“


Machen Sie sich ein eigenes Bild vom Dienst und der Feuerwehr-Gemeinschaft.

Interessenten melden sich gern bei:

 

Carsten Kautz
Wehrführer
Stadt Kellinghusen
Tel.: 04822/3648165
Mobil: 0176/64622255
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Oder bei Sönke Benn, Gerätewart und stv. Wehrführer, in der Wache, Schulstraße 8, Tel.: 04822-4043

 

Klaus Rahlf
Pressesprecher Feuerwehr Kellinghusen
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

 

 

Zusatzinfo

Einzelheiten der Fahrzeuge:

 

Daten LF8-TS , Iveco Magirus, Typ: 75-16 AW, Baujahr 11-1986, Standheizung, Allrad, incl. Vorbaupumpe, fast 40000 km gelaufen, funktionsfähig, zlGw 7495 kg

 

Daten GW-L2

Fahrgestell: Mercedes Benz 1530 AF, Euro 6 mit Automatikgetriebe, Allrad, Vario-Anhängerkupplung

Aufbau von der Firma Schlingmann: LED-Blaulichtelemente von Hänsch, Fußtaster für Martinhorn, Farb-Rückfahrkamera, Navigationsgerät mit automatischer Aufschaltung des Anfahrtsweges bei Alarm, Wechselsprechanlage zwischen Fahrerhaus und Heckaufbau, Zuführung von Luft- und Stromanschluss für das Fahrzeug, 28000 lm Scheinwerfer in ausfahrbarer Lichtmastbrücke, kompletter Brandbekämpfungssatz für eine Gruppe incl. Tragkraftspritze, Stromerzeuger 13 kVA, Kettensäge, Tauchpumpe,

Ladebordwand am Heck mit der Möglichkeit während der Fahrt 1000m Schlauch zu verlegen, Einstiegstür seitlich im Aufbau rechts mit Auszugstreppe, Platz für 6 Rollcontainer in Euro-Paletten Größe mit unterschiedlichen Inhalten, Ladungssicherungsgeschirr, Kofferaufbau beheizbar (Standheizung), variabel nutzbar je nach Einsatzlage, umlaufendes Lichtband für nächtliches Umgebungslicht