Übung in einem Störfallbetrieb im Industriepark

Am Samstag den 18.11.23 fand eine großangelegte Übung in einem Störfallbetrieb im Industriepark Brunsbüttel statt. Die Übung wurde vom Kreis Steinburg (Zivil- und Katastrophenschutz) im Rahmen der SEVESO-III-Richtlinie durchgeführt. Die Seveso-III-Richtlinie ist eine EU-Richtlinie zur Beherrschung der Gefahren schwerer Unfälle mit gefährlichen Stoffen.

Die Übung bestand aus drei Teilen, die weitestgehend unabhängig geübt wurden:

1. Die Abläufe im Werk und die Kommunikation mit den zuständigen Behörden.  

2. Einsatz der Industrieparkfeuerwehr mit Unterstützung der Freiwillige Feuerwehren aus Sankt Margarethen,              Landscheide    und Kudensee zur Wasserversorgung zum Niederschlagen des Ammoniaks. Durch die Freiwilligen Feuerwehren wurde      hierzu Wasser über eine lange Wegstrecke zum Betriebsgelände gefördert. 

2. Durchführung von Messungen im Umkreis des Betriebsgeländes.

 

Die Messübung wurde in Zusammenarbeit der LZGs Dithmarschen und Steinburg ausgearbeitet, die Durchführung durch einen Vertreter des betroffenen Werkes sowie durch die Technische Einsatzleitung des Kreises Steinburg mit ihrem ELW 2 unterstützt. Um einen Gesamtüberblick auf das Werksgelände zu erhalten, kam auch die Drohne der ASB Einheit zum Einsatz.

Wegen des angenommenen Umfanges des Austritts und der Ausbreitung über zwei Landkreise, wurden Mess- und Führungseinheiten aus den Kreisen Dithmarschen, Steinburg und Pinneberg alarmiert. Die Führung der Messleitung übernahm der ELW des Kreises Steinburg und wurde von den beiden anderen Führungseinheiten dabei unterstützt, so dass die Zusammenarbeit der drei Einheiten intensiviert werden konnte.

Das Übungsszenario wurde unter realen Wetterbedingungen abgearbeitet, so dass laufend aktuelle Wetterdaten durch die Messtrupps erfasst und durch die Führungseinheiten verarbeitet werden mussten. Im Laufe der Übung wurden verschiedene Ausbreitungsmodelle herangezogen und verglichen, um die möglichen Auswirkungen auf die Umgebung abzuschätzen. Sowohl durch Messfahrten als auch das Anfahren diverser Messpunkte wurden diese Annahmen dann überprüft.

Die Messwerte wurden durch die Messtrupps durch unterschiedliche Messverfahren (Photoionisationsdetektoren, Prüfröhrchen unterschiedlicher Hersteller, sowie mit Mehrgasmessgeräten) anhand von bereitgestellten Messproben praktisch ermittelt und anschließend die Messpunkte angefahren, um dann die Daten an die Messleitung zu übermitteln.

Die Messleitung erstellte daraus ein Lagebild, welches laufend aktualisiert und anschließend über das Lageführungssystem mit den anderen beteiligten Stellen geteilt wurde.

Zusätzlich nahmen die Messeinheiten noch zahlreiche Boden- und Gewässerproben aus der Umgebung, um z.B. eine mögliche Auswirkung auf Fischgewässer ermitteln zu können.

 

 

Eingesetzte Kräfte:

 

Amtswehrführer Wilstermarsch

Feuerwehr St. Margarethen

Feuerwehr Landscheide

Feuerwehr Kudensee

LZ-G Steinburg

ABC Dienst Kreis Pinneberg

LZ-G Dithmarschen

ASB Steinburg/Pinneberg ( Drohne)

Technische Einsatzleitung Kreis Steinburg

Industrieparkfeuerwehr Brunsbüttel

Zivil und Katastrophenschutzbehörde Kreis Steinburg

 

 

 

Text: LZ-G Steinburg u. KFV Steinburg

 

Bilder: TEL Steinburg + André Tietkens / Doku-Team KFV Steinburg