Informationsveranstaltung "Asbest und andere Fasern an der Einsatzstelle"
KFV im Dialog Nr.23 „Asbest und andere Fasern an der Einsatzstelle“
Eine „vermutlich brisante“ Thematik, die schon seit längerer Zeit bei den Führungs- und Einsatzkräften der Feuerwehren viele Fragen aufwirft und diverse Diskussionen ausgelöst hat.
Daher war es dem KFV Steinburg ein besonderes Bedürfnis, diesbezüglich den Verantwortlichen und Führungskräften des Kreisgebietes möglichst „greifbare“ und aufklärende Informationen zukommen zu lassen.
Am heutigen Abend konnte Kreiswehrführer Frank Lobitz in den sehr gut gefüllten Räumlichkeiten der FTZ zahlreiche Feuerwehrkräfte und besonders einen fachkundigen Gastdozenten begrüßen.
Bei genanntem Gastdozenten handelte es sich um Herrn Dipl.-Ing. Uwe Latarius von der Firma Wartig Analytik GmbH ( www.wartig-nord.de ). Ihm ist es in einem sehr interessanten und kurzweiligen Vortrag zu gesundheitsgefährdenden Fasern mit Schwerpunkt und „Mythos Asbest“ gelungen, den Anwesenden durch Analyse und Bewertung von Feuerwehr-Einsatzstellen entsprechende Einschätzungen und sinnvolle Vorgehensweisen näherzubringen.
Neben einigen wissenschaftlichen Erkenntnissen und einem vielschichtigen Abriss über „typisch“ möglich belastete Bauelemente oder bautechnisch verarbeitete Materialien vermittelte er anschaulich das Gefährdungspotential an Fallbeispielen aus dem Bereich der Feuerwehrarbeit.
Grundsätzliche Erkenntnis hieraus war dann, dass es im „Standard-Feuerwehreinsatz“, auch mit der Vermutung das es sich um genannte Materialien handeln könnte, eigentlich keiner weiteren aufwändigen zusätzlichen Schutzmaßnahmen bedarf - solange man sich an den allgemeinen Einsatzgrundsätzen orientiere.
Bedeutet konkret: Gesundheitsgefährdende Belastungen sind (wenn überhaupt) grundsätzlich nur bzgl. der Einatmung in sich bildenden Stäuben in entsprechend erhöhter Konzentration zu erwarten. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr im möglichen direkten Kontakt sind in der Regel durch die Funktion als Atemschutzgeräteträger optimal geschützt – für alle anderen Einsatzkräfte gilt der generelle Einsatzgrundsatz, sich nicht in entsprechenden Gefahrenbereichen aufzuhalten und sich nicht einem evtl. belastenden Brandrauch auszusetzten.
Diese Erkenntnis sorgte wohl im gesamten Teilnehmerkreis für eine neue und erhellende Einschätzung zum vorher genannten „Mythos Asbest“ und hat nachdrücklich zum Nachdenken angeregt. Weitergehend gab es die eindrückliche Empfehlung, im Sinne der „eigentlich normalen“ Einsatzhygiene, alles evtl. belastete Material (PA-Geräte, PSA, Schläuche, Fahrzeuge usw.) einer üblichen feuchten/nassen Reinigung zu unterziehen. Feuchtigkeit unterbindet genau diese gefährdenden Stäube und somit kann dann gerade im Außen- bzw. Frischluftbereich eine Gefährdung nahezu ausgeschlossen und einer möglichen „Verschleppung“ wirksam vorgebeugt werden. Natürlich sind hier auch die eigentlich selbstverständlichen Dekontaminations-Maßnahmen der eingesetzten Kräfte (Waschen/Duschen) inbegriffen.
Im nächsten Schritt wird der KFV Steinburg in Zusammenarbeit mit dem fachkundigen Dozenten die diesbezüglich nötigen Tätigkeiten in der FTZ begutachten um eine evtl. Optimierung der Arbeitsabläufe zu erörtern – wir werden berichten.
Text und Bilder: KFV Steinburg
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